Die VPC Type 37HW: neue Microbrand mit Potenzial

Was passiert, wenn ein Schriftsteller und Uhrenjournalist seine eigene Uhrenmarke an den Start bringt? Das Beispiel meines niederländischen Kollegen Thomas van Straaten zeigt, dass sich das Ergebnis mehr als sehen lassen kann. Mit der heute lancierten VPC Type 37HW präsentiert er seine Idealvorstellung einer GADA Uhr (GoAnywhereDoAnything). Von den drei Modellen, die Teil der heute beginnenden Pre-Sale Phase sind, hat mir Thomas die Version mit waldgrünem Zifferblatt vorab zukommen lassen. Haptik, Optik und Tragekomfort sind nicht weniger als erstklassig und haben mich wirklich positiv überrascht. Nicht, weil ich ihm die Umsetzung nicht zugetraut habe, sondern weil mich die Frage umtrieb, ob die Welt wirklich noch eine weitere Microbrand braucht. Nachdem ich seine VPC Type 37HW ein paar Tage am Handgelenk hatte, bin ich jedenfalls sicher, dass es genau diese Art von Uhr zwischen elegant und sportlich an zahlreiche Handgelenke schaffen wird. Für alles weitere zu Modell, Marke und Preis übergebe ich das Wort an Thomas. Er hat sich das Ganze schließlich ausgedacht. Viel Freude beim Entdecken! 

Die Idee 

Die Idee hinter VPC ist einfach: Ich wollte meine Traumuhr mit kompromisslosem Standard schaffen. Grundsätzlich ist es üblich, dass Microbrands ihre Uhren für einen bestimmten, besonders wettbewerbsfähigen Preis anbieten, was unweigerlich zu Kompromissen führt. Deshalb habe ich mich gefragt: Was wäre, wenn ich nicht den Weg gehen würde, einen Preis unter 1.000 Euro anzustreben, wie die meisten? Was ist, wenn ich ein Armband von Grund auf neu entwickle, anstatt es aus einem Katalog auszuwählen? Was wäre, wenn ich mich mit echte Top-Designer zusammentue? Was ist, wenn ich die Uhr nach denselben Standards wie High-End-Marken fertigen lasse? Was ist, wenn ich konsequent die bessere und schönere Option der kostengünstigeren vorziehe? Nun… genau das ist passiert.

Das Gehäuse

Zu der schier endlosen Liste von Wünschen und Forderungen, die ich dem Designer Max Resnick auf den Weg gegeben habe, war eine elegante Lösung für die Verbindung von Gehäuse und Armband. Ein mehrteiliges Endglied sorgt dafür, dass die Illusion eines durchgehenden Armbands im Gehäuse erhalten bleibt. Nimmt man das Armband ab, kommen zwei Paar Bandanstoßlöcher zum Vorschein. Eine Geringe Bauhöhe war eine weitere Priorität, gepaart mit der richtigen Wasserdichtigkeit. Wir haben es geschafft, die Uhr bei 9,8 mm zu positionieren, einschließlich des gewölbten Saphirglases. Bei einer Wasserdichtigkeit von 120 Meter wohlgemerkt. Eine weitere Anforderung an das Gehäusedesign war eine neutrale Größe. Der Durchmesser von 37,5 mm mag die gedrungene Haltung und die relativ langen, muskulösen Bandanstöße. Gepaart mit der breiten Lünette, verleiht das Ensemble der Uhr eine modernere Präsenz am Handgelenk. Ich bin stolz zu sehen, dass wir eine Form und Proportionen gefunden haben, die irgendwo zwischen einer 36mm und einer 40mm Rolex Explorer liegen.

Die Zifferblätter

Das einäugige Panda-Zifferblatt mit zwei Ebenen und kleiner Sekunde bei sechs Uhr war Teil meines ursprünglichen Konzepts. Dennoch war die Auswahl der richtigen Farben eine große Herausforderung, weshalb ich ein Buch nach dem anderen über Farbwissenschaft und -wahrnehmung durchgewälzt habe. Da es sich um eine GADA-Uhr handelt, mussten die Farben immer vielseitig sein. Zudem mussten die Farben auch zu meiner Philosophie der Zurückhaltung und Subtilität passen. Nach wochenlangem Experimentieren haben Max und ich uns auf die Zifferblätter in Taubengrau, Waldgrün und Delfter Blau geeinigt, die Sie hier sehen. Entscheidend ist, dass die Farbe auf eine matte Oberfläche lackiert sind.

©VPC

Die daraus resultierende Farbe und Textur ist reichhaltig und elegant, aber auch relativ unreflektierend für optimale Lesbarkeit und Subtilität. Wir haben bewusst auf Dinge wie Sonnenschliff oder Rillen im Hilfszifferblatt verzichtet. Auch auf Akzentfarben haben wir verzichtet, um die gewünschte Wirkung mit minimaler visueller Komplexität und ohne unnötige Verzierungen zu erzielen. Ein Teil dieses Ansatzes ist auch der minimale Druck auf dem Zifferblatt. Es gibt keinen anderen Text als den Namen und den Schriftzug „Swiss Made“. Der Name auf dem Zifferblatt lautet „Venustas Per Constantiam“, was so viel bedeutet wie Schönheit durch Zurückhaltung. Dies ist die einzige Stelle, an der VPC ausgeschrieben wird. Meine Marke heißt einfach VPC, aber der vollständige Schriftzug auf dem Zifferblatt ist eine Ode an die Geschichte der Uhrmacherei. Sie erinnert an die Zeiten, in denen Uhrmacher Zifferblätter einfach mit ihrem Namen statt einem Logo signierten. 

Das Kaliber

Im Inneren der VPC Type 37HW tickt ein hochwertiges Sellita SW216-1 Kaliber mit Chronometer-Zertifikat. Die Idee hinter dem Antrieb war, ein Werk samt Handaufzug und kleiner Sekunde aber ohne Datum zu finden. Es sollte dünn sein und nach COSC-Vorgaben reguliert werden können. Die Type 37HW ist meine Vision von der perfekten GADA, also einer echten Alltagsuhr. In diesem Genre möchte ich etwas, das präzise, zuverlässig und leicht zu warten ist. Die bewährte Sellita SW216-1 bietet genau das. Wenn Sie die Krone
eindrücken, um sie zu verschrauben, wird die Welle entkoppelt und verhindert
ein Überziehen des Kalibers. 

Preis und Verfügbarkeit 

Die erste Produktionsserie von 300 nummerierten Uhren wird ab heute im Vorverkauf angeboten. Pro Farbe wird es 100 Exemplare geben und der Preis liegt bei 2.479 Euro zuzüglich MwSt. und Versand. Die Produktion und Lieferung erfolgen innerhalb von 7 bis 10 Monaten. Wer Interesse an der VPC Type 37HW hat, kann hier seine Bestellung abgeben oder weitere Informationen zur Marke einholen. 


Bilder ©David Schank, Watchlounge • Watchlounge Redaktion