Auch in diesem Jahr tritt Richard Mille wieder als Sponsor der prestigeträchtigen Nürburgring Classic auf. Ich konnte das Racing-Event für Watchlounge über ein gesamtes Wochenende live miterleben und war zwischen Rennstrecke und Boxengasse mit der RM 63-02 World Timer unterwegs. Welche Asphalt-Exoten mir dort begegnet sind und wie sich ein Ritt über die Nordschleife für ewig in das Gedächtnis einbrennt, finden Sie genau hier heraus.

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Die Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Wenn in der Eifel innerhalb von drei Tagen über 800 Rennwagen an der Start gehen, die sich in 18 Läufen auf der Grand-Prix-Strecke und der historischen Nordschleife keinen Millimeter auf dem Asphalt schenken, dann muss es an der Richard Mille Nürburging Classic liegen. Zum dritten Mal in Folge wird das historische Renn-Event von der Schweizer Preziosen-Manufaktur begleitet, die mir in diesem Jahr den Ortsbesuch ermöglicht.  

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Ebenfalls eine Premiere für mich: Die RM 63-02 World Timer an den Arm schnallen zu dürfen. Seit ihrer Lancierung 2015 wird sie von dem Ruf begleitet, zu den am schnellsten einstellbaren Weltzeituhren überhaupt zu gehören. Der Zauber dieser 154.500 Euro teuren Preziose, konzentriert sich auf die Technik hinter der kugelgelagerten und beidseitig drehbaren Lünette. Durch ihre direkte Verbindung mit dem Stundenzeiger über das Uhrwerk, wird die Synchronisation der Zeiten binnen Sekunden ermöglicht. Zudem sorgt diese besondere Lüntten-Konstruktion dafür, dass die RM 63-02 bis zu 30 Meter wasserdicht ist.

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Ihr Gehäuse misst 47 x 13.85 mm und ist aus Grad 5 Titan gefertigt. Die Uhr ist durch die Materialwahl vergleichsweise leicht und trägt sich, vor allem mit Blick auf ihre üppige Dimensionierung, ausgesprochen angenehm. Die Einstellung und der Aufzug geschehen zwar durch die Krone, allerdings erst nachdem der richtige Modus durch das Betätigen des Drückers bei 4 gewählt wurde. Ein kleines Fenster auf dem Zifferblatt (bei 3:30 Uhr) zeigt die drei verfügbaren Modi W (Winding = Aufzug), N (Neutral) und H (Hand Setting = Einstellung von Hand) an.

Ungewöhnlicher Stereotyp

Auch wenn ein rundes Gehäuse nicht unbedingt typisch für Richard Mille ist, ermöglicht es die bestmögliche Darstellung des umlaufenden Weltzeitringes und der World-Timer-Funktion. Wiederum ausgesprochen typisch für Richard Mille ist die kunstvolle Skelettierung des Werkes, die durch das transparente Zifferblatt aus Saphirglas sichtbar wird. Die Zeit kann anhand von Zahlen und Indices abgelesen werden, die auf das Saphirglas gedruckt wurden. Sie merken schon, über die RM 63-02 könnte man problemlos einen ganzen Vormittag sprechen. Zumindest bemerke ich, dass meine Aufmerksamkeit für die Uhr in direkter Konkurrenz zu dem Geschehen auf und neben der Rennstrecke steht. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Da sich die Richard Mille Nürburgring Classic aber in erster Linie um Rennsport dreht und da McLaren als Partner der Schweizer Manufaktur auf dem Event prominent vertreten ist, gibt es nicht nur zahllose Asphalt-Exoten zu bestaunen, sondern auch die Möglichkeit, für eine Runde auf der legendären Nordschleife darin Platz zu nehmen. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

McLaren Experience durch die Grüne Hölle 

Die Grüne Hölle öffnet ihre legendären Pforten für uns und ich streife mir erstmal eine Feuerschutzmaske nebst Helm über. Zur Kommunikation mit dem Fahrer werde ich nach dem Anschnallen verkabelt. Mein Fahrer heißt Dirk, kommt aus dem Rheinland und arbeitet seit über 10 Jahren als Testfahrer für McLaren. Unzählige Runden hat er auf der Nordschleife gedreht und was soll ich sagen? Das merkt man.

Die anfängliche Enttäuschung über das Bei- statt Selbstfahren weicht bereits nach der ersten Kurve der sicheren Gewissheit, dass ich hinter dem Steuer zwar mich selbst an meine Grenzen katapultiert hätte, den LP720 allerdings niemals. Bei Dirk ist das anders. Er pilotiert den McLaren zielsicher und quer durch legendäre Kurven wie das Caracciola-Karussell, was die rasante Umrundung der für uns abgesperrten Nordschleife zu einer etwa achtminütigen Dauerausschüttung von Glückshormonen macht. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Historische Exoten soweit das Auge reicht 

Eine solche Erfahrung ist zweifelsohne schwer zu toppen, aber ein Blick über das Areal, in die Boxengasse und durch das Fahrerlager enthüllt Preziosen, die man sonst vor allem in exklusiven Privatsammlungen und Museen findet. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Nur 75 Exemplare hat Mercedes Benz von dem SLR Stirling Moss seit seiner Lancierung 2009 gebaut. Eines davon steht während der Nürburgring Classic nicht nur in der Box, sondern pirscht für ein besonderes Rennen mit anderen SLR-Modellen über die Nordschleife. Das ultraseltene Fahrzeug wird eigens aus dem Mercedes Benz Museum angeliefert und zieht den Blick von jedem auf sich, der es entdeckt. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Neben Porsche-Fans kommt an diesem Wochenende wohl jeder Freund der Kombination aus historischen Fahrzeugen mit Rennsport-Atmosphäre auf seine Kosten. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Einen alten Ford GT 40 im Renndress sieht man ansonsten höchst selten auf den Straßen. Ebenso wie Racing-Varianten von Minis und co.

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Während auf der Strecke in Rennläufen mit vielversprechenden Namen wie „John Cooper Revival“,  „100 Jahre Bentley“ oder „Legends on Track“ um Millimeter und Sekunden gerungen wird, schaue ich immer wieder auf das faszinierend technische Gesicht der RM 63-02 World Timer. Schweren Herzens gebe ich sie Abends in die Hände der Kollegen von Richard Mille. 

Richard Mille Nürburgring Classic 2019

Was ich allerdings seit diesem Wochenende nicht mehr ablege, ist das gedankliche Wiedererleben der der wohl schnellsten Runde meines Lebens. Der heftigen Kurvenlagen und der brachialen Beschleunigung des McLaren. Der irrationalen Glücksgefühle, die Worte nur annähernd transportieren können.

Die Nordschleife gehört tatsächlich zu den Dingen, die man selbst erlebt haben sollte, auch wenn man nicht selbst hinter dem Steuer sitzt. Das Gleiche gilt auch für die Richard Mille Nürburgring Classic, so man sich als Oldtimer- und Rennsportfan angesprochen fühlt. Im kommenden Jahr steigt das historische Rennwochenende in der Eifel vom 12. bis zum 14. Juni 2020. Weitere Informationen dazu finden Sie unter nbr-classic.com.

Richard Mille Nürburgring Classic 2019© Text & Bilder: David Schank