Hanhart lanciert mit der Primus Nautic Pilot Bronze einen sportlichen Chronographen, der gleich mit mehreren Details überrascht. Wir haben die Neuheit aus dem Schwarzwald bereits am Handgelenk getestet und sind den spannendsten Fakten für Sie auf den Grund gegangen. 

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Warum Nautic auf Pilot trifft 

Auf den ersten Blick ist die Kombination des maritimen Namens „Nautic“ und der Fliegerbezeichnung „Pilot“ nicht unbedingt prädestiniert für eine Uhr. Dass die Idee in diesem Fall nicht aus der Marketing- sondern vor allem aus der Heritage-Abteilung stammt, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher der Gütenbacher Uhrenschmiede. Seit über 80 Jahren produziert Hanhart robuste Armband-Chronographen und belieferte damit auch die deutsche Luftwaffe. Viele ikonische Designmerkmale des heutigen Produktportfolios, wie der rot lackierte Rückstelldrücker, stammen aus dieser Zeit. Dass Hanhart allerdings auch für die Marine produzierte, dürfte bei den wenigsten im deutschen Uhren-Einmaleins abgespeichert sein. 

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Um die Historie aufzugreifen und zwei vormals wichtige Bereiche des hanhartschen Einsatzuhrenbaus zu verbinden, ist die Primus Nautic Pilot Bronze entstanden. Eine Uhr, die sowohl in ihrer Optik wie in der Technik Bezüge zur Fliegerei und zum Maritimen herstellt. Letztere vor allem aufgrund der Farbwahl des Zifferblattes – königsblau – und aufgrund des Gehäuses, das aus Bronze zu sein scheint. Oder? 

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Bronze ohne Patina 

Die neue Nautic Pilot erweckt nicht nur aufgrund ihres Namens den Eindruck, in einem Bronze-Gehäuse zu stecken. Auch die Farbe der Kupfer-Zinn-Legierung wurde authentisch getroffen, zumindest im Neuzustand vor dem Alterungsprozess infolge von Grünspahnbildung. Genau hierin liegt der springende Punkt: Hanhart möchte für seine Neuheit die Optik von Bronze erreichen und diese Erscheinung – äußeren Einflüssen zum Trotz – konservieren. 

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Deshalb ist der Korpus der neuen Nautic Pilot aus Edelstahl gefertigt und mit einer bronzefarbenen PVD-Beschichtung überzogen. Diese Hülle ist mit 1.300 Vickers ausgesprochen hart und kratzerresitent. Zur Erklärung: Vickers gibt die Härte eines Werkstoffes an, die er anderen Körpern entgegensetzt, die seine Oberfläche angreifen. Als Vergleich kann die Härte von Edelstahl 304L herangezogen werden, den Rolex beispielsweise verwendet. Sie liegt bei circa 260 Vickers und damit bei einem Fünftel der Oberflächenhärte der hanhartschen Bronze-Beschichtung.

Was Patina-Puristen die Nase rümpfen lässt, soll Pragmatikern in die Karten spielen. Das Ziel ist der Erhalt der Bronze-Optik ohne die Alterserscheinungen, die mit der Legierung einhergehen, die seit Jahren in der Uhrenindustrie prominent und markenübergreifend vertreten ist.

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Fazit Primus Nautic Pilot: Bronze für Pragmatiker

Die neue Primus Nautic Pilot Bronze hat uns durch ihre Verbindung der Hanhart-Historie im Maritimen wie in der Fliegerei überrascht. Auch ihr Gehäuse, das mit einer bronzefarbenen PVD-Beschichtung überzogen ist, zeigt einen unerwarteten Weg in Richtung der beliebten Kupfer-Zinn-Legierung. Allerdings ohne die typischen Alterserscheinungen in Folge von Grünspahn-Patina in Kauf nehmen zu müssen. Oder eben gar nicht zu dürfen? An diesem Punkt scheiden sich Puristen und Pragmatiker. 

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Weniger polarisierend ist das dunkelblaue Zifferblatt samt gleichfarbigem Textil-Armband, das ausgesprochen harmonisch zu dem Farbschema des Gehäuses passt. Wie gewohnt misst das Primus Gehäuse mit seinen flexiblen Anstößen 44 mm im Durchmesser und 15 mm Bauhöhe. Eine zweifelsfrei markante Uhr, die wegen ihrer besonders ergonomischen Formgebung auch an schlanken Handgelenken getragen werden kann. Hanhart-Klassiker wie der rote Rückstelldrücker und die kannelierte Lünette sind selbstredend berücksichtigt worden. Auf der Vorder- und Rückseite sorgen Saphirgläser für kratzerfreien Durchblick und eine Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Metern. 

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze

Den Antrieb übernimmt das Schweizer Automatik-Kaliber SW510 aus dem Hause Sellita. Es liefert bis zu 48 Stunden Gangreserve und ist für seine Robustheit bekannt. Von der neuen Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze wird es bloß 300 Exemplare geben. Der Preis liegt bei 2.950 Euro und die Auslieferung soll im Oktober beginnen.

Die Hanhart Primus Nautic Pilot Bronze© Bilder & Text: David Schank