Best of Piaget: Die Must-Haves 2023

Sie denken bei Piaget automatisch an die sportlichen Polo-Modelle? Kein Wunder, schließlich trifft die Linie mit integrierten Bändern und horizontal gebürsteten Lünetten den seit Jahren vorherrschenden Zeitgeist. Zumindest die daran geknüpfte Erwartungshaltung, wie eine sportliche Luxusuhr auszusehen hat. Echte Must-Haves für alle, die im fünfstelligen Preisbereich auf Uhrenjagd gehen? Wenn Sie mich fragen, ja. Genau deshalb stelle ich Ihnen nachfolgend einige Edelstahlmodelle der Familie vor, mit denen auch ich gerne etwas mehr Zeit verbringen würde. Den Anfang macht allerdings eine wahrlich ungewöhnliche Uhr, die ihre Popularität dem Handgelenk von Andy Warhol zu verdanken hat und von der ich bis vor wenigen Monaten noch nie etwas gehört hatte. 

Best of Piaget

An Icon´s Icon: Die Piaget Black Tie aka „Warhol“ 

Piaget-Sammler müssen geschmunzelt haben, als bekannt wurde, dass die Marke auf der diesjährigen Watches & Wonders in Genf gleich zehn Einzelstücke im Stil der historischen Black Tie ausstellt. Eigentümer ist ein bekannter Sammler aus der Schweiz, der die Zeitmesser mit seltenen Steinzifferblättern in Auftrag gegeben und für die Messe zur Verfügung gestellt hat. Warum alteingesessene Sammler hier schmunzeln, fragen Sie sich jetzt? Ihnen war einfach schon lange klar, dass die Black Tie das Beste noch vor sich hat, auch wenn sie ein Kind der 1960er und -70er Jahre ist. Ihre kissenförmige Gestalt mit der treppenartigen Oberfläche und dem Onyx-Zifferblatt galt damals Ausdruck von gewagtem Design fernab des Mainstreams und natürlich dem handwerklichen Savoir-Faire der Manufaktur. Es dauerte nicht lange, bis Pop-Art-Ikone Andy Warhol den Zeitmesser für sich entdeckt und damit seine Affinität zu Piaget beginnt. Sieben Uhren der Marke soll er besessen haben. Nachprüfen lässt sich die Zahl heute nicht mehr, aber seine Freundschaft zu Yves Piaget ist eindeutig belegt.

Best of Piaget

Seitdem Benjamin Comar im Jahr 2021 als CEO das Steuer von Piaget übernommen hat, scheint immer öfter die starke Historie der Maison in Form extravaganter Schmuckstücke und Zeitmesser im Vintage Stil durch. So auch bei dem von mir ausgesuchten Modell mit einem Gesicht aus grünem Malachit. Heute verzichtet Piaget auf „Black Tie“ als Beinamen der Uhr. Offiziell ist die Rede von „Vintage Inspiration Uhr“ samt Referenz G0A43238. Im Gegensatz zu Andy Warhol kommen Besitzer der neuen Preziose in den Genuss eines Automatik-Kalibers (534P) statt dem Quarzwerk von damals. Die Abmessungen das Gehäuses aus 18-karätigem Weißgold ergeben markante 45 x 43 mm bei bloß 7,6 mm Bauhöhe. Ein flaches Luxus-Ufo für das Handgelenk mit spannender Historie und unschlagbarem Design. Ein echtes Must-Have für alle, die nichts von der Stange wollen. Piaget fertigt diese Stücke ohnehin nur auf Anfrage, wodurch mit einer gewissen Wartezeit zu rechnen ist. Weihnachten 2024 könnte allerdings noch klappen.

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Piaget Polo Skeleton

Manches lässt sich einfach kurz auf den Punkt bringen: Die Piaget Polo ist cool und die Polo Skeleton ist cooler. Schließlich gehört das Ausschneiden des Zifferblattes samt Weglassen aller Teile, die nicht unbedingt von Nöten sind, zu einer der anspruchsvollsten Künste in der Uhrmacherei. Beim Blick auf das Ensemble aus Brücken, Zahnrädern, Federhaus und Unruh ist jedenfalls einiges geboten. Zudem erhält ein dunkles Grün Einzug in das Farbschema des Zeitmessers. Mit 42 mm Durchmesser nimmt die Polo Skeleton stets präsent am Handgelenk Platz, dank des anschmiegsamen Bandes und bloß 6,5 mm Bauhöhe sitzt die dort besonders bequem.

Best of Piaget

Wer die Polo Skeleton wendet, bekommt ein echtes Schauspiel der Uhrmacherei geboten. Das nur 2,4 mm hohe Kaliber 1200S1 stammt aus der eigenen Manufaktur von Piaget und wird durch einen Micro-Rotor aufgezogen. Gerade in puncto Veredelung wird hier groß aufgefahren: Wir sehen kreisförmig satinierte und mit Sonnenschliff-Guillochierung versehene Räder, Werkplatte und Brücken ziert ebenfalls eine satinierte Sonnenschliff-Guillochierung, blinde Schraubenenden, abgeschrägte Schlitze sowie graue Schrauben auf der Werkplatte und den Brücken runden das Ganze ab. Keine Frage, hier haben wir es mit einem luxuriösen Must-Have für die eigenen Kollektion zu tun. Zum Preis von 34.200 Euro inklusive achtjähriger Garantie verkauft Ihnen Piaget die Polo Skeleton.  

Best of Piaget
Helleres Blau mit versilberten Totalisatoren: seit 2023 Teil der Kollektion

Der Piaget Polo Chronograph

Wer wes noch sportlicher mag und wem der klassische Dreizeiger zu schlicht daherkommt, der greift am besten zum Piaget Polo Chronograph. Das Modell ist in zahlreichen Varianten innerhalb der Kollektion vertreten, von denen ich drei Versionen besonders spannend finde. Wir starten mit einer echten Neuheit 2023, denn Piaget stattet die Polo mit Stoppfunktion seit diesem Jahr auch mit einem hellblauen Zifferblatt samt versilberter Zähler aus. Der maritime Look mit leichterem Blau steht ihr ziemlich gut und passt zu dem sportlichen Outfit samt Kautschukband. Dazu 42 mm Durchmesser des Stahlgehäuses und mit dem Kaliber 1160P tickt ein Automatikwerk aus der eigenen Manufaktur in Maschinenraum. Bis 10 bar hält der Korpus dem Druck der Tiefe stand, wodurch der Zeitmesser auch Wasseraktivitäten im nächsten Urlaub nicht scheuen muss. Der Preis liegt bei 19.700 Euro.  

Best of Piaget

Wer es etwas eleganter mag und wem das klassische Navyblau der Polo ohnehin besser gefällt, dem sei diese Variante des Chronographen empfohlen. Ebenfalls mit einem 242 mm großen Gehäuse aus Edelstahl ausgestattet, spielt diese Version alle Vorteile aus, die die Polo bietet. Luxuriöses Design mit integriertem Armband, kunstvolles Finish der Oberflächen mit abwechselnd satinierten und polierten Stellen. Dazu das tiefblaue Gesicht der Uhr sowie ihr bereits erwähntes Kaliber 1160P aus eigener Fertigung. Zum Preis von 20.100 Euro liefert Piaget diesen modernen Klassiker direkt ans Handgelenk.

Best of Piaget

Den Abschluss unserer Must-Haves bildet die Version des Polo Chronos mit Lederband. Bei der Kombination sportlicher Luxusuhren mit Bändern aus Leder bin ich immer etwas skeptisch, aber in diesem Fall ist das Ensemble gut gelungen. Der Farbton passt perfekt zu dem des Zifferblattes und durch das Alligatorleder bekommt das Modell eine dezente Portion Chic serviert. Technisch sind die beiden Zeitmesser ohnehin identisch, allerdings beeinflusst die Bandwahl den Preis. Dieser liegt hier bei 18.500 Euro.

Weitere Informationen zu den Zeitmessern von Piaget finden Sie auf der Seite der Manufaktur hier


Text & Bilder ©David Schank, Watchlounge