Die neue Omega Speedmaster Moonwatch
Die neuen Modelle der Speedmaster Professional Moonwatch

Omega Speedmaster Moonwatch: Das Update der Ikone

Das Jahr hat kaum begonnen und Omega zündet mit der neuen Speedmaster Professional Moonwatch seine vielleicht wichtigste Rakete seit der Mondlandung. Auch wenn der Kult-Chrono in 2021 nicht in Richtung Mond abhebt, tritt er ganz sicher die Reise an zahllose Handgelenke rund um den Globus an. Was macht die neue Moonwatch aus und warum ist dieses Release für Omega das wohl wichtigste seit 1968? Wir haben es für euch herausgefunden und beantworten die wichtigsten Fragen zu den brandneuen Varianten der wohl bekanntesten Stoppuhr der Welt.

Die neue Moonwatch mit Saphirglas
Die neue Moonwatch mit Saphirglas. Referenz 310.30.42.50.01.002

Speedmaster Moonwatch 2021: same same but different 

Vergleicht man die neue Speedmaster mit ihren Vorgängerinnen, hat sie sich kaum verändert, mögen Manche unken. Allerdings verbirgt sich hinter der Taktik des behutsamen Modernisierens eines der wichtigsten Erfolgsrezepte von Omega: Der große Klassiker der Manufaktur soll auch in Zukunft auf den ersten Blick als solcher erkannt werden. Im Leben kommt es wie immer auf die Details an und wer genau hinsieht, merkt schnell, dass die neue Moonwatch rundum optimiert wurde: Werk, Gehäuse, Band, Zifferblatt und Zeiger. Einmal alles neu und dennoch so, wie man es kennt.  

Übersicht der neuen Speedmaster Modelle 2021
Übersicht aller 4 neuen Referenzen der Speedmaster Moonwatch

Um euch einen besseren Überblick der neuen Kollektion zu geben, fangen wir mir mit den Basics an. Die neue Serien-Moonwatch umfasst ab sofort vier Referenzen mit drei unterschiedlichen Gehäusematerialien. Zwei dieser Referenzen sind aus Edelstahl gefertigt und entweder klassisch mit Hesalitglas (310.30.42.50.01.001) oder mit Saphirglas (310.30.42.50.01.002) erhältlich. Dazu produziert Omega seine neue Speedy auch in 18-karätigem Sedna-Gold (310.60.42.50.01.001) sowie in weißem, 18-karätigen Canopus-Gold (310.60.42.50.02.001). Jede Variante ist entweder mit dem passenden Metallarmband oder mit Textil- bzw. Lederbändern erhältlich. Die jeweiligen Preise ändern sich dementsprechend, aber dazu später mehr. 

Die Grundsatzfrage: Saphir oder Hesalit? 

Die neue Omega Speedmaster Moonwatch
Die neue Speedmaster Moonwatch Professional mit Saphirglas

Die wohl wichtigste Frage vor dem Kauf der neuen Moonwatch lautet: Saphir oder Hesalit? Diese Entscheidung ist allerdings folgenschwerer, als die bloße Wahl des Glasmaterials vermuten lässt. Doch bevor wir die Unterschiede von Zifferblatt und Band en Detail unter die Lupe nehmen, werfen wir einen Blick auf die Gemeinsamkeiten beider Varianten. Im Vergleich zu anderen Reviews beginnen wir hier mit dem, was meinst am Ende folgt: Dem Werk.

Die neue Omega Speedmaster Moonwatch
Die klassische Moonwatch mit Hesalitglas. Referenz 310.30.42.50.01.001

Das Kaliber 3861: co-axial Master Chronometer 

Zum ersten Mal verbaut Omega das Handaufzugskaliber 3861 in allen Varianten der neuen Speedmaster Moonwatch und damit in einer Moonwatch der Serienproduktion. Zuvor war der Nachfolger des seit 1997 verbauten Kalibers 1861 nur in exklusiven Sondermodellen wie der goldenen Apollo XI 50th Anniversary aus 2019 oder der aktuellen Speedmaster „Silver Snoopy Award“ zum Einsatz gekommen. Das Werk selbst verfügt über eine reibungsarme, co-axial Hemmung sowie das von dem schweizer Prüfinstitut METAS verliehene Prädikat eines Master Chronometers. Damit geht eine Resistenz gegen alltägliche Magnetfelder bis 15.000 Gauss einher – wobei hier auch der Einsatz einer Spiralfeder aus Silizium hilft – sowie eine geringe Gangabweichung im täglichen Mittel bis +5 Sekunden. Ungefähr die Hälfte aller Teile wurde im direkten Vergleich zum Vorgängerkaliber 1861 erneuert, worunter auch die Delrin-Chronographen-Bremse fällt, die nun aus Metall gefertigt wird.  

Das Kaliber 3861
Das Kaliber 3861, hier in der neuen 310.30.42.50.01.002

Was die Finissierung der Oberflächen betrifft, liefert Omega mit dem rhodinierten Kaliber 3861 feine Qualität inklusive Genfer Streifen auf den Brücken sowie breit anglierte Kanten selbiger. Der Anstieg an Gangautonomie von zuvor 48 auf nun 50 Stunden fällt zwar nicht unter die Kategorie Achtes Weltwunder, allerdings gehört das regelmäßige Betätigen des Handaufzugs auch zum Charme jeder klassischen Speedmaster. Mit Blick auf die signifikanten Optimierungen, die mit der Verwendung des Kalibers 3861 einher gehen, stehen die Chancen auf einen neuen Goldstandard unter den Speedy-Antrieben gut. Wie seine Vorgänger 861 und 1861 könnte das 3861 ab jetzt über mehrere Jahrzehnte zum Einsatz zu kommen. 

Wer das Ticken sehen will, setzt auf Saphir 

Vergleich der Rückseiten beider neuen Speedmaster
Die Rückansichten der beiden neuen Speedmaster Moonwatch Modelle im Vergleich

Wem der Anblick des Kalibers 3861 echten Mehrwert liefert – was von unserer Seite vollkommen verständlich erscheint – dessen Wahl sollte auf die neue Moonwatch mit Saphirglas fallen. Ihren Gehäuseboden ziert nämlich ein Glaseinsatz, der den Blick auf den schmucken Antrieb freigibt. Gleiches gilt für die edlen Varianten in Sedna- und Canopus-Gold. Um die Ikone unter den Klassikern zu wahren, arbeitet die Technikabteilung der neuen Speedmaster Moonwatch mit Hesalitglas allerdings wie eh und je unter Ausschluss der Öffentlichkeit hinter einem verschraubten Stahlboden. Dieser wurde in seiner Form der frühen Speedmaster 105.012 angepasst (dem Modell, das Buzz Aldrin bei seinem Mondspaziergang 1969 trug) und erweitert die äußere Bodengravur um den Hinweis des Jahres 1965, in dem die Speedmaster seitens der NASA für bemannte Weltraummissionen freigegeben wurde. 

Die neue Speedmaster mit Hesalitglas
Der Gehäuseboden der neuen Moonwatch mit Hesalitglas

Appliziertes vs. gedrucktes Logo

Die Gehäuse aller Varianten der neuen Speedmaster Moonwatch entsprechen den Proportionen der originalen Speedy 105.012, die 1969 tatsächlich auf dem Mond war. Dazu zählen zum Beispiel die klassische Größe von 42 mm im Durchmesser sowie die Lünette aus Stahl mit einem schwarzen Aluminiumeinsatz. Hier wurde ganz bewusst auf Keramik verzichtet und zudem der bei Vintage-Modellen beliebte „Dot-over-90“-Druck der Tachymeter-Skala gewählt. Auch die Drücker mit verringerter Bauhöhe erinnern an die sogenannten „Mushroom-Pusher“, mit denen die historische 105.012 in den 1960er Jahren produziert wurde. 

Die neue Moonwatch mit Saphirglas
Viele der feinen Details erschließen sich erst bei genauer Betrachtung

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen der Saphir- und der Hesalit-Version der neuen Moonwatch ist das Logo auf dem Zifferblatt. Wer sich für das Saphirglas entscheidet, erhält ein auf Hochglanz poliertes, appliziertes Omega-Logo, wohingegen die Hesalit-Variante den letzten Buchstabens des griechischen Alphabets als Druck zeigt. Beide Zifferblätter verfügen über eine abgesetzte Minuterie, was ebenfalls eine Reminiszenz an frühe „Step-Dials“ der Speedmaster bis Anfang der 1970er Jahr darstellt. Gleiches gilt für den zentralen Stoppsekundezeiger, dessen Gegengewicht nun wieder pfeilspitz statt flach endet. Zusätzlich zu dem abgeflachten Zifferblattrand wurden die Minuterie und die Stundenindexe überarbeitet. Während die Indexe über den Rand nach Innen ragen, wurden die Markierungen für den Chronographen auf 2 Sektionen zwischen den jeweiligen Sekundestrichen reduziert, um der Frequenz des Kalibers 3861 (3 Hz) eine ideale Bühne zu bieten. 

Neue Armbänder für die Speedmaster. Endlich! 

Die Bänder der neuen Speedmaster
Die neuen Armbänder im Vergleich: Stahl/Saphir, Canopus-Gold, Stahl/Hesalit

Zu den wichtigsten Änderungen der Speedmaster Moonwatch 2021 gehört das neue Armband. Wir sind uns sicher, dass es viele echte Fans des etwas klobig wirkenden Vorgängerbandes gibt, schließlich hat man sich nach fast 25 Jahren mit nur marginalen Änderungen an den Look gewöhnt. Uns erinnert das neue Band vor allem an die beliebte Vintage-Variante 1479, die vor allem in den 1990ern bis zur Ablösung 1996 zum Einsatz kam. Zudem verjüngt sich das Band auf bloß 15 mm Schließenbreite, was ihm eine gewisse Eleganz verleiht. In der Schließe selbst lässt sich die Länge des Bandes minimal verlängern, wobei die von vielen gewünschte stufenlose Regulierung wohl erst in den kommenden Jahren Einzug erhält. In allen Varianten bis auf Stahl + Saphirglas ist die Oberfläche des Armbandes vollständig satiniert, was wir als echte Verbesserung im Sinne einer sportlicheren Optik im Vergleich zum Vorgängermodell empfinden. Wer sich für die stählerne 310.30.42.50.01.002 mit Saphirglas entscheidet, entdeckt an seinem Metallarmband dezent polierte Elemente im Zentrum. Ein Detail was leicht übersehen wird, am Handgelenk aber einen komplett anderen Eindruck hinterlässt. 

Die neue Moonwatch mit Saphirglas
Das neue Band verjüngt sich bis zur Schließe auf elegante 15 mm Breite.

Fazit: Die neue Omega Speedmaster Moonwatch

Mit der neuen Speedmaster Moonwatch Kollektion hat Omega seinen größten Klassiker dem wohl wichtigsten Update seit 1968 unterzogen und dabei keinen Stein unumgedreht gelassen. Jedes bestehende Detail wurde überprüft, viele daraufhin verändert und optimiert. Ein Drahtseilakt, bei dem die Ikone der Marke nicht verwässert, sondern behutsam weiterentwickelt wurde. Schlussendlich ist auch die neue Moonwatch auf den ersten Blick sofort als solche zu erkennen. 

Die neue Omega Speedmaster Moonwatch
Die neue Omega Speedmaster Moonwatch mit Saphirglas

Neben feinen Details wie den historischen Gehäuseproportionen, der DON-Lünette und der Frage ob appliziertes oder doch lieber gedrucktes Omega-Logo, gibt es auch tiefgreifende Veränderungen: Mit dem Kaliber 3861 erhält ein als Master Chronometer zertifiziertes Werk Einzug in die Serien-Moonwatch. Drei von vier Referenzen zeigen den Antrieb sogar hinter Glas und ermöglichen damit den Blick auf ein Chrono-Kaliber, was problemlos für die kommenden Jahrzehnte als technischer Goldstandard der Speedmaster Moonwatch Professional dienen kann. 

Die neue Omega Speedmaster Moonwatch
Die neue Omega Speedmaster Moonwatch mit Hesalitglas

Die Preise für die Stahlmodelle hat Omega – trotz zahlreicher Neuerungen – wir denken hier neben dem Werk vor allem an das neue, anschmiegsame Armband, vergleichsweise dezent erhöht. Der UVP des Klassikers mit Hesalitglas und Stahlarmband steigt von 4.900 auf 6.100 Euro. Zum aktuellen Beginn der Auslieferung dürfte allerdings nicht der Preis, sondern die Verfügbarkeit das Problem sein. Wie schnell Omega die große Nachfrage nach der neuen Moonwatch dauerhaft befriedigen kann, wird auch über den Preis der Uhr auf dem Zweitmarkt entscheiden. Einige Omega-Boutiquen hierzulande führen für die Stahlmodelle bereits Wartelisten. Unsere Empfehlung: Das Warten lohnt sich. 

Preisübersicht der neuen Omega Speedmaster Moonwatch Modelle 

Übersicht der neuen Speedmaster Modelle 2021
Alle Preise in Euro für Deutschland. Stand: Januar 2021
Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.30.42.50.01.001 • Hesalitglas + Nylonarmband • 5.800 Euro 
Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.30.42.50.01.001 • Hesalitglas + Stahlarmband • 6.100 Euro 

 

Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.30.42.50.01.002 • Saphirglas + Lederarmband • 6.700 Euro 
Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.30.42.50.01.002 • Saphirglas + Stahlarmband • 7.000 Euro 

 

Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.60.42.50.01.001 • Sedna-Gold + Goldarmband • 34.100 Euro 
Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.60.42.50.01.001 • Sedna-Gold + Lederarmband • 24.100 Euro 

 

Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.60.42.50.02.001 • Canopus-Gold + Goldarmband • 44.300 Euro 
Omega Speedmaster Moonwatch Professional • 310.60.42.50.02.001 • Canopus-Gold + Lederarmband • 29.700 Euro

Text & Bilder (1,2,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13) © David Schank, Watchlounge • Bilder (3+14) © Omega SA