Maurice Lacroix: Die Masterpiece Gravity im Test

Wer dieser Tage an Maurice Lacroix denkt, hat oft das Bild der Aikon Modelle vor Augen, die seit ihrer Lancierung 2016 einen regelrechten Hype um den Schweizer Uhrenhersteller kreiert haben. Doch neben Modellen mit starken Ecken und auffälligen Kanten, liefert Maurice Lacroix auch Zeitmesser, die die eigenen Manufakturwerke und das uhrmacherische Savoir-Faire in den Mittelpunkt stellen. Die neue Masterpiece Gravity ist genau diese Art von Uhr, denn sie verspricht, Optik, Haptik und Technik auf ganz eigene Weise miteinander zu verbinden. Höchste Zeit für einen Test.

Die Maurice Lacroix Masterpiece Gravity

Die Kollektion für echte Meisterstücke von Maurice Lacroix

Wenn Maurice Lacroix eine neue Uhr in die Masterpiece Collection aufnimmt, darf die Erwartungshaltung durchaus hoch sein. Ausgefallene mechanische Konstruktionen und ungewöhnliche Designs fernab des Mainstreams gehen hier üblicherweise Hand in Hand. Deshalb ist es für uns keine allzu große Überraschung, dass auch die Masterpiece Gravity von dieser Kurzbeschreibung passend porträtiert wird. Da das Modell allerdings zahlreiche Finessen ans Handgelenk bringt, haben wir uns den Zeitmesser für einige Tage genauer angesehen und getestet.

Die Maurice Lacroix Masterpiece Gravity

Der erste Blick fällt sofort auf das Gesicht der Uhr, wo Messung und Darstellung der Zeit miteinander zu verschmelzen scheinen. Ganz klar, hier ist die Mechanik der Star. Denn Maurice Lacroix platziert das Automatik-Kaliber ML230 aus der eigenen Manufaktur so präsent im Zifferblatt, das es einen gleichwertigen, optischen Gegenpol zur dezentralen Zeitanzeige bietet. Eine übergroße Unruh bewegt sich hier mit unaufgeregten 18.000 Halbschwingungen pro Stunde und schenkt dem Zifferblatt damit ein konstantes, optisches Spektakel. Auch farblich wird hier einiges geboten. Die Göldtöne der Unruh werden deutlich von dem bläulich-violetten Schimmern kontrastiert, das Anker und Ankerrad liefern. Beides fertigt man aus dem Haute Horlogerie Material Silizium, das für starke Resistenz gegenüber Magnetfeldern sorgt und damit mehr Präzision im Alltag bietet.

Die Maurice Lacroix Masterpiece Gravity

Die große Platine, die sich vom Zentrum des Zifferblattes vor allem nach Nord-Osten erstreckt, zeigt die kunstvolle Oberflächenverzierung im „Vagues du Jura“ Stil. Darüber thront nicht nur die dezentrale Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden, sondern auch das stark gewölbte Saphirglas der Masterpiece Gravity. Gerade in der Seitenansicht scheint es wie eine Kuppel auf dem Korpus der Uhr zu sitzen. Und da wir gerade schon bei dem Edelstahlgehäuse sind, hier ein paar imposante Daten: Der Durchmesser liegt bei markanten 43 mm und die Bauhöhe bei 16 mm. Damit sorgt diese Maurice Lacroix für echte Präsenz am Handgelenk und kann trotz der unüblichen Anordnung ihrer Zeitanzeige mühelos abgelesen werden kann. Die Oberflächen wurden zudem satiniert und von fein polierten Fasen zwischen Flanken und Hörnern in Szene gesetzt.

Die Maurice Lacroix Masterpiece Gravity

Da das Herz der Uhr bereits zifferblattseitig verbaut ist, zeigt die klassische Werksansicht vor allem den kreisenden Rotor sowie schmuck verzierte Oberflächen mit Genfer Streifen und „Grand Colimaçon“ Muster. Bis zu 50 Stunden beträgt die Gangautonomie des Kalibers ML230, das aus der Manufaktur von Maurice Lacroix stammt und damit die Eintrittskarte für die Masterpiece Collection gelöst hat. Am Handgelenk sorgt ein dunkelbraunes Lederband mit Doppelfaltschließe für sicheren Halt und bequemen Sitz.

Fazit: Maurice Lacroix Masterpiece Gravity 

Die Maurice Lacroix Masterpiece Gravity

Maurice Lacroix liefert mit der Masterpiece Gravity eine starke Erweiterung der Kollektion, die im Kosmos der Marke für uhrmacherische Finesse und gestalterische Unabhängigkeit steht. Mit technischen Leckerbissen wie der übergroßen Unruh und den Hemmungskomponenten aus antimagnetischem Silizium wird zudem eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie viel zeitgenössisches Know-how in ihr steckt.

Die Maurice Lacroix Masterpiece Gravity

Mit einem Preis von 9.900 Euro bewegt sich die Masterpiece Gravity ganz bewusst außerhalb des üblichen Kostenrahmens, den Fans und Sammler der Marke seit Jahren kennen und schätzen. Denn Maurice Lacroix bietet hier nicht nur die gelungene Abkehr vom optischen Mainstream, sondern liefert einen Zeitmesser, der sein Manufakturkaliber stolz inmitten des Zifferblattes präsentiert und damit das eigne Savoir Faire stolz zur Schau stellt. Eine klare Empfehlung für alle, die sich am gestalterischen Standard der Industrie satt gesehen haben und beim Blick auf die Uhr nicht nur die Zeit ablesen, sondern auch ein mechanisches Spektakel beobachten möchten.

Weitere Informationen zu Maurice Lacroix und der Masterpiece Gravity finden Sie hier


Text & Bilder ©David Schank, Watchlounge