Das fünfte Meisterwerk der „Pour le Mérite“-Reihe von A. Lange & Söhne verbindet den Antrieb über Kette und Schnecke mit Tourbillon, Chronograph, Rattrapante-Funktion und ewigem Kalender. Die Kombination dieser fünf Komplikationen macht den Tourbograph Perpetual zum SIHH-2017-Highlight der Glashütter Manufaktur.

Im Oktober 1994 präsentierte A. Lange & Söhne seine erste Kollektion der Neuzeit, darunter das inzwischen legendäre Tourbillon „Pour le Mérite“, die erste Armbanduhr mit Tourbillon und Antrieb über Kette und Schnecke. Im Jahr 2005 folgte ein weiteres Modell, das diese beiden aufwendigen Konstruktionen miteinander kombinierte: der Tourbograph „Pour le Mérite“. Ein Chronograph mit Rattrapante-Funktion machte ihn zur bis dahin kompliziertesten Uhr der Manufaktur.

Nun ist es den Meistern in Glashütte gelungen, das Uhrwerk mit einer fünften Komplikation auszustatten. Die Integration eines ewigen Kalenders in den Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ stellte die Konstrukteure der sächsischen Manufaktur vor die Aufgabe, das Zusammenspiel der diffizilen Mechanismen so zu organisieren, dass es nicht zu mechanischen Konflikten oder vermeidbaren Energieverlusten kommt. Der Mechanismus des ewigen Kalenders musste dabei um das Tourbillon herum angeordnet werden, es standen dafür also nur etwa zwei Drittel der Uhrwerksfläche zur Verfügung. Und eine Neukonstruktion des Grundwerks war nötig. Dennoch sollte das Werk nicht wesentlich höher werden.

SIHH 2017: A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“
A. Lange Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“. Auf den drei Hilfszifferblättern sind das Datum und der Wochentag bei 12 beziehungsweise 9 Uhr mit rhodinierten Goldzeigern dargestellt, Monat und Schaltjahr sind bei 3 Uhr in einer Anzeige zusammengefasst. In der oberen Hälfte des Zeigerdatums befindet sich außerdem die auf 122,6 Jahre genau berechnete Mondphasenanzeige, deren tiefblaue Scheibe aus massivem Gold besteht. Limitiert auf 50 Exemplare. Preis: 480.000 Euro. Foto: A. Lange & Söhne

Fine Watchmaking at its best

Der Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ ist der Inbegriff klassischer Uhrmacherei – vom Design über die Konstruktion bis hin zur handwerklichen Vollendung. Die traditionelle Herangehensweise zeigt sich bereits auf dem Zifferblatt: Arabische Ziffern, umlaufende Eisenbahn-Minuterie, gebläute Stahlzeiger für die Zeit und rhodinierte Goldzeiger für den Kalender sowie kleeblattförmig arrangierte Hilfszifferblätter verstehen sich als Hommage an die berühmten Taschenuhren von A. Lange & Söhne. Sie setzt sich in Details wie der Kolonnenradschaltung für Chronograph und Rattrapante und der Schraubenunruh fort. Und sie präsentiert sich schließlich in charakteristischen Qualitätsmerkmalen wie den beiden Diamant-Decksteinen zur Lagerung des Tourbillon-Käfigs und der schwarzpolierten Tourbillon-Brücke. Das massive Platingehäuse mit einem Durchmesser von 43 Millimetern bildet den passenden Rahmen.

SIHH 2017: A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“. Foto: A. Lange & Söhne
SIHH 2017: A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“. Foto: A. Lange & Söhne
SIHH 2017: A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“. Foto: A. Lange & Söhne
Ewiger Kalender: Von den 684 Einzelteilen des neuen Manufakturkalibers L133.1 entfallen 206 auf den mit Zeigeranzeigen arbeitenden ewigen Kalender. Bis zum Jahr 2100 wird er alle Monatslängen richtig wiedergeben. Erst am letzten Februartag dieses Säkularjahres bedarf es der einmaligen Korrektur. Danach ist das Kalendarium wieder für ein ganzes Jahrhundert richtig programmiert. Bei der Entwicklung des um das Tourbillon herum konstruierten Kalendermoduls wurde besonderes Augenmerk auf eine platzsparende Bauweise gelegt.SIHH 2017: A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“. Foto: A. Lange & Söhne

 

Chronograph mit Rattrapante-Funktion

Die Entwicklung komplexer Chronographen und deren Verbindung mit anderen Funktionen gehört zu den Spezialitäten von A. Lange & Söhne. Neben den beiden Chronographen-Drückern ober- und unterhalb der Krone lässt ein dritter Drücker bei 10 Uhr ahnen, dass auch der Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ in der höchsten Kategorie der Rattrapante-Chronographen antritt. Die Funktionsweise des Schleppzeiger-Mechanismus lässt sich durch den Saphirglasboden beobachten. Die präzise Steuerung des vergoldeten Chronographen-Zeigers und des gebläuten Rattrapante-Zeigers erfolgt über zwei Kolonnenräder. Innerhalb eines Zeigerumlaufs des 30-Minuten-Zählers auf der 9-Uhr-Position lassen sich beliebig viele Zwischenzeiten stoppen.

Die Verbindung eines ewigen Kalenders mit einem Schleppzeiger-Chronographen ist sehr selten. Dabei stellt der Krafthaushalt besondere Anforderungen an die Konstruktion. Vor allem die gleichzeitige Nutzung der Funktionen erfordert eine ausgeklügelte Mechanik, zum Beispiel wenn um Mitternacht die Kalenderfunktionen schalten und zur gleichen Zeit die Stoppfunktion betätigt wird. Die Montage fordert von den Uhrmachern viel Erfahrung und ein außergewöhnliches Feingefühl beim Justieren und Abstimmen der Mechanismen.

SIHH 2017: A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“. Foto: A. Lange & Söhne
Antrieb über Kette und Schnecke: Das Ergebnis der Bemühungen von A. Lange & Söhne, intelligente Energiemanagementsysteme für mechanische Uhrwerke zu entwickeln und dadurch den unvermeidlichen Drehmomentverlust des Federhauses auszugleichen, sind drei verschiedene Nachspannwerke und der 1994 erstmals in einer Armbanduhr realisierte Antrieb über Kette und Schnecke. Er ist das gemeinsame technische Merkmal aller Zeitmesser mit dem Namenszusatz „Pour le Mérite“, der auf den einstigen preußischen Orden für besondere wissenschaftliche Verdienste Bezug nimmt. Über die mit dem Federhaus durch eine Kette verbundene Schnecke wird die Antriebskraft der Aufzugsfeder unter Nutzung der Hebelgesetze mit stets gleichem Drehmoment an das Uhrwerk weitergegeben. Im Inneren der Schnecke sorgt ein Planetengetriebe dafür, dass der Kraftfluss vom Federhaus zur Gangpartie beim Aufziehen nicht unterbrochen wird. Foto: A. Lange & Söhne

 

Perfektion bis ins kleinste Detail

Lediglich 50 Exemplare in Platin à 480.000 Euro werden vom Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ gefertigt. Das Manufakturkaliber ist nach allen Regeln sächsischer Uhrmacherkunst veredelt. Thermisch gebläute Schrauben, verschraubte Goldchatons, die mit Glashütter Bandschliff und Perlage dekorierten Brücken und Platinen aus naturbelassenem Neusilber sowie die handgravierte Chronographen-Brücke vervollständigen das Bild der klassischen Komplikation.

Technische Details: Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“

TOURBOGRAPH PERPETUAL „Pour le Mérite“ Ref. 706.025
Uhrwerk Lange-Manufakturkaliber L133.1, Handaufzug, Antrieb über Kette und Schnecke, von Hand dekoriert und montiert; in fünf Lagen feinreguliert; Platinen und Brücken aus naturbelassenem Neusilber; Chronographen-Brücke von Hand graviert
Teilezahl Uhrwerk 684 (Kette als ein Teil gezählt); Teilezahl Kette: 636
Steine 52, davon 2 Diamant-Decksteine
Verschraubte Goldchatons 6
Hemmung Ankerhemmung
Schwingsystem Stoßgesicherte Schraubenunruh, Unruhspirale aus eigener Fertigung mit einer Unruhfrequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde
Gangreserve Nach Vollaufzug 36 Stunden
Funktionen Zeitanzeige mit Stunde und Minute; Tourbillon; Chronograph mit Rattrapante-Funktion; ewiger Kalender mit Datum, Wochentag, Monat, Schaltjahr; Mondphasenanzeige
Bedienelemente Krone zum Aufziehen der Uhr und Einstellen der Uhrzeit, zwei Drücker zur Bedienung des Chronographen bei 2 Uhr und 4 Uhr, Rattrapante-Drücker bei 10 Uhr; je ein versenkter Korrekturdrücker zum Weiterschalten von Datum, Wochentag, Monat und Mondphase
Gehäusemaße Durchmesser: 43,0 Millimeter; Höhe: 16,6 Millimeter
Werkmaße Durchmesser: 32,0 Millimeter; Höhe: 10,9 Millimeter
Glas und Sichtboden Saphirglas (Mohshärte 9)
Gehäuse Platin
Zifferblatt Massiv Silber, argenté
Zeiger und Appliken Zeiger für Stunde, Minute, Rattrapante und Minutenzähler aus gebläutem Stahl; Chronographen-Zeiger aus vergoldetem Stahl; Kalenderanzeigen aus rhodiniertem Gold
Band Handgenähtes Alligator-Lederband, schwarz
Schließe Faltschließe aus Platin
Limitierung

Preis

50 Exemplare

480.000 Euro

 

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