Vacheron Constantin: Die Les Cabinotiers Armillaire Tourbillon für Rolls-Royce
Manche Kundenwünsche sind einfach exklusiver als andere. Ein Glück, dass die Anfrage eines passionierten Auto- und Uhrensammlers nach einem Haute Horlogerie Zeitmesser im Armaturenbrett seines nächsten Fahrzeugs bei Rolls-Royce eingegangen ist. Getreu dem Motto „impossible is nothing“ hat sich die englische Traditionsmanufaktur dafür mit niemand geringerem als Vacheron Constantin zusammengetan. Das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes Designprojekt der Extraklasse oder auch: Die neue Les Cabinotiers Armillaire Tourbillon für den Rolls-Royce Amethyst Droptail. Entdecken Sie jetzt, wie sich Individualität auf die Spitze treiben lässt und was das dieses Einzelstück so eindrucksvoll macht.

Ein Sammler mit besonderen Vorstellungen
Im Auftrag eines Kunden, der sowohl Luxusautos als auch edle Uhren sammelt, hat die Manufaktur Vacheron Constantin einen einzigartigen Zeitmesser für das Armaturenbrett des exquisiten Coachbuilding-Fahrzeugs Rolls-Royce Amethyst Droptail entworfen. Die von Vacheron Constantin in enger Zusammenarbeit mit dem britischen Luxusauto-Hersteller entworfene Einzelanfertigung Les Cabinotiers Armillaire Tourbillon fügt sich perfekt in die Innenausstattung des Fahrzeugs ein. Das Armaturenbrett ist aus offenporigem Ebenholzfurnier der Sorte Calamander Light gefertigt, und die Uhr ist in einer eleganten, vollständig integrierten und dennoch abnehmbaren Halterung untergebracht.

Fahrzeug und Zeitmesser: zwei Unikate der Extraklasse
Im Übrigen ist nicht nur der Zeitmesser ein Unikat, sondern auch der Rolls-Royce Amethyst Droptail, der bis auf Chassis und Antrieb allein nach den Vorstellungen des Auftraggebers gefertigt wurde. Die Uhrmacher von Vacheron Constantin und das Designteam von Rolls-Royce Coachbuild sorgten gemeinsam dafür, dass Formen, Materialien und Farben des Zeitmessers perfekt mit dem Umfeld des Fahrzeugs harmonieren.
„Beiden jahrhundertealten Marken ist das Streben nach Perfektion gemein, was heißt, immer wieder die Grenzen des Machbaren zu verschieben“, erklärte Christian Selmoni, Director of Style and Heritage bei Vacheron Constantin. „Diese Philosophie ist ein hervorragender Katalysator für Innovation und guten Geschmack, sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht.“

Die Entstehung der Les Cabinotiers Armillaire Tourbillon
Im Entstehungsprozess schlugen die Uhrmacher von Vacheron Constantin dem Kunden vor, den Zeitmesser mit dem Manufakturkaliber 1990 samt Handaufzug auszustatten. In dieses Uhrwerk sind einige technische Entwicklungen integriert, die der Referenz 57260 entnommen sind, dem 2015 vorgestellten kompliziertesten Zeitmesser der Welt. Vor allem die bi-retrograde Anzeige dieses Kalibers mit sofortigem Rücklauf der Stunden und Minuten erwies sich als ausschlaggebend. Denn diese Funktion entsprach der visuellen Anmutung des auch im Rolls-Royce verbauten traditionellen Tachometers mit Zeigern. Die Zeiger kehren mit erstaunlicher Geschwindigkeit zum Ausgangspunkt zurück, wofür jedoch eine hohe Spannkraft wirksam werden muss. Dieser hohen Belastungen ausgesetzte Mechanismus erfordert daher besondere Aufmerksamkeit, um die Genauigkeit der Anzeige und die Widerstandsfähigkeit der verwendeten Materialien sicherzustellen. In diesem Fall sind die Zeiger aus Titan gefertigt, das extrem leicht und stabiler als Stahl ist.

Das Kaliber 1990: Ein Meisterwerk von Vacheron Constantin
Darüber hinaus bietet diese Art der Konfiguration mit den Zeitangaben im oberen Teil des Zifferblatts den nötigen Platz für das Tourbillon – bei diesem Modell als komplexe „Armillar“-Version realisiert. Dieser Begriff geht auf den französischen Uhrmacher Antide Janvier zurück, der im 18. Jahrhundert eine bewegliche Armillarsphäre mit „planetarischem“ Getriebe erfand. Optisch erinnert dieses Tourbillon an die ineinandergreifenden Kugeln und Armillare („Armreifen“) des berühmten wissenschaftlichen Instruments, das die Himmelskugel modelliert. Die Konstruktion dieses Regulatortyps – der die Auswirkungen der Schwerkraft ausgleicht, die den gleichmäßigen Lauf des Uhrwerks beeinflusst – besteht aus zwei ineinander verschachtelten Käfigen, die sich mit einer Geschwindigkeit von 60 Sekunden pro Umdrehung um zwei verschiedene Achsen drehen und so eine Sphäre bilden, die in ständiger Bewegung ist. In Anbetracht der vertikalen Position der Uhr auf dem Armaturenbrett eines Autos ist ein solcher Regulator im Herzen des Mechanismus natürlich besonders angebracht. Das Tourbillon wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt, um den Isochronismus der Unruhspirale in Taschenuhren zu gewährleisten, die in der Regel ebenfalls vertikal in einer Uhrenwestentasche umhergetragen wurden.

Im Gegensatz zur flachen Unruhspirale ist die zylindrische Unruhspirale ein weiteres technisches Merkmal des Uhrwerks dieser Uhr. Diese 1814 von Jacques-Frédéric Houriet erfundene Unruhspirale ohne Endkurve – ein heute nur selten anzutreffender Mechanismus – ermöglicht dem Tourbillon eine perfekt konzentrische Bewegung, die zudem für einen verbesserten Isochronismus und damit eine bemerkenswerte Präzision sorgt. Um die Impulse, die einer Frequenz von 18.000 Schwingungen pro Stunde (2,5 Hz) entsprechen, auf diese Unruhspirale zu übertragen, hat Vacheron Constantin eine Hemmung entwickelt, die aus einem Hemmungsrad aus Silizium und einem Anker mit diamantenen Paletten besteht. Diese Materialien verringern die Reibung, ohne dass eine Schmierung erforderlich ist, und erhöhen so die Präzision des Mechanismus. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, als der sofortige doppelte retrograde Mechanismus ein konstantes Antriebsmoment während der gesamten Gangreserve erfordert.

4 Patente für ein Einzelstück
Für die technischen Innovationen des Kalibers 1990 wurden insgesamt vier Patente angemeldet. Zum einen gibt es das System der sofortigen Rückwärtsbewegung, das von einer einzigen Minutennocke gesteuert wird, die den Sprung der beiden Zeiger jeweils um Mitternacht oder am Mittag perfekt synchronisiert. Die patentierte Klemmhülse für die Hemmung – ein Bauteil, das das innere Ende der Unruhspirale sichert – ist aus Titan gefertigt. Da auch der Regulator aus Titan besteht, verbessert sich dadurch die Gesamtleistung des Reguliermechanismus. Das dritte Patent betrifft die Architektur der Tourbillonkäfige, die sich alle 15 Sekunden drehen und ein Malteserkreuzmotiv, das Wahrzeichen von Vacheron Constantin, bilden. Das letzte Patent bezieht sich auf den diamantbeschichteten Silizium-Ankerpaletten, der eine höhere Verschleißfestigkeit und einen optimierten Reibungskoeffizienten bietet. Aus praktischen Gründen wurde die Krone absichtlich überdimensioniert, um das Aufziehen zu erleichtern und eine Gangreserve von 58 Stunden zu gewährleisten. Sie ist bei 12 Uhr platziert und erinnert an alte Chronometer mit Handaufzug, ebenso wie die Minuterie an traditionelle Tachometer.

Die Sorgfalt, mit der die Teams von Rolls Royce Coachbuild und Vacheron Constantin an diesem Projekt gearbeitet haben, zeigt sich auch in den Details und der Endbearbeitung. Das Saphirzifferblatt des Zeitmessers offenbart die ganze Schönheit des Kalibers 1990, einschließlich der Hauptplatine mit mauvefarbener galvanischer NAC-Beschichtung und kreisförmiger Satinierung – ein Originalfarbton, der perfekt zu den Ledersitzen im Rolls-Royce Amethyst Droptail passt. Auf der Zifferblattseite sind die Brücken scharf gekantet, von Hand gefast und mit Genfer Streifendekor versehen, welches auch auf den rückseitigen Brücken in derselben Mauve-Farbe auftaucht.

Die Spitze der Individualität: Vacheron Constantin und Rolls-Royce
Die neue Vacheron Constantin Les Cabinotiers Armillaire Tourbillon ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was eine Haute-Horlogerie Manufaktur in Form von kreativem und technischem Output zu Leisten im Stande ist. Die Zusammenarbeit mit Rolls-Royce markiert mit dem Amethyst Droptail ein spannendes Made-to-Measure Projekt, das die Individualität auf die Spitze treibt. Natürlich werden aus Gründen der Diskretion dem Kunden gegenüber keine Zahlen zu den Kosten kommuniziert. Es wird sich aber auch hierbei um ein wahrlich exklusives Vergnügen handeln.
Weitere Informationen zu Vacheron Constantin finden Sie auf der Seite der Manufaktur hier.
Bilder © Vacheron Constantin • Watchlounge Redaktion