Sportliches Design, hochwertige Verarbeitung, integriertes Armband und Schweizer Automatik-Kaliber? Wer diese Ansprüche bei seiner Uhrenwahl stellt, landet meist im fünfstelligen Preisbereich und nicht selten auf einer Warteliste. Für wen beides keine Option ist, der ist womöglich schon auf die sportliche Aikon Venturer von Maurice Lacroix aufmerksam geworden. Wir haben die stählerne Neuheit getestet um herauszufinden, wie viel Tragespaß und Alltagsnutzen mit diesen Vorzeichen im Preisbereich um 2.000 Euro möglich sind. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Maurice Lacroix hat sich in den vergangenen Jahren im Fokus zahlreicher jüngerer Uhrenfans neu positioniert und etabliert. Seit 2014 verantwortet der ehemalige Marketing Director Stéphane Waser die gesamte Arbeit des Schweizer Herstellers, dessen Namen man bis zur Präsentation der Aikon im Jahr 2016 nicht unbedingt mit Sportuhren in Verbindung gebracht hat. Schneller Erfolg gab der neuen Modellreihe Auftrieb, was 2018 in der Lancierung von Varianten mit Automatik-Kalibern mündete. In diesem Jahr folgt nun die sportliche Aikon Venturer, die den Flair luxuriöser Edelstahluhren mit integrierten Armbändern aus den 1970er Jahren aufgreift und dabei dem moderaten Preisbereich von Maurice Lacroix treu bleibt.

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Optik & Design 

Die Gesamtausstrahlung der neuen Aikon Venturer ist durch und durch sportlich, kantig und mit hohem Wiedererkennungswert versehen. Ihr 43 mm großes Edelstahlgehäuse wird von einem aufgeschraubten Kronenschutz flankiert, die Lünette ist taucherfreundlich nur einseitig drehbar und mit einer 60-Minuten-Rastung ausgestattet. Die sechs aufgesetzten, massiven Edelstahlreiter erinnern an das Modell Calypso aus den 1990er Jahren und sorgen in Verbindung mit der Zahnung des Lünetten-Kranzes für sehr gute Griffigkeit während des Drehens. Die Einlage der Lünette ist aus Keramik gefertigt und trotzt damit den rauen Einflüssen über und unter Wasser. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Wer die Aikon Venturer zu seinem nächsten Tauchgang mitnehmen möchte, kann sich auf eine garantierte Wasserdichtigkeit bis zu einer Tiefe von 300 Metern verlassen. Der Schriftzug „30 ATM“ informiert über die Druckresistenz der Uhr bereits beim Blick auf das Zifferblatt. In der von uns getesteten dunkelblauen Version sorgt der Sonnenschliff für ein erfreuliches Farbspektrum je nach Lichteinfall. Damit die Uhrzeit auch ablesbar bleibt, wenn das Licht an Kraft verliert, wurden Indices, Zeiger und der zentrale Leuchtpunkt der Lünette mit SuperLuminova versehen. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Technik & Haptik 

Für die zuverlässige Anzeige der Uhrzeit sorgt das Kaliber ML115 mit automatischem Aufzug und bis zu 38 Stunden Gangreserve. Es basiert auf dem beliebten wie robusten SW200-1 von dem Schweizer Werke-Spezialisten Sellita. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Wer die Aikon Venturer zum ersten Mal trägt, bemerkt dank des Edelstahlbandes sofort ihr wertiges Gesamtgewicht. Das integrierte Armband legt sich angenehm auch um zierliche Handgelenke und vermittelt aufgrund der Oberflächenbearbeitung einen hochwertigen Eindruck. Wie auch bei dem Gehäuse wechseln sich bei dem Band polierte und satinierte Flächen ab, was den beliebten Flair von Ikonen der Uhrmacherei aus den 1970er Jahre aufgreift. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Zwei Looks im Handumdrehen

Maurice Lacroix bietet jedem die Möglichkeit, den Look seiner Aikon Venturer im Handumdrehen zu verändern. Durch ein Schnellwechsel-System auf der Rückseite der Armbänder lässt sich der Tausch von der Edelstahl- auf die mitgelieferte Kautschuk-Variante problemlos innerhalb einer Minute umsetzen. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Wer die beiden dezenten Schieber auf der Rückseite zusammendrückt, löst die jeweilige Bandhälfte aus der Arretierung am Gehäuse. Mit anschließend ebenfalls zusammengedrückten Schiebern hakt man die neue Bandhälfte nun zwischen den Hörnen wieder ein und lässt die beiden Knöpfe einfach los. Fertig. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Was wenige Worte beschreiben, absolvieren in der Realität noch weniger Handgriffe. Ein zweifelsohne gelungenes System, das auch ohne uhrmacherische Begabung intuitiv bedient werden kann. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Spätestens mit dem Kautschukband wird aus dieser Maurice Lacroix die sportliche Aikon Venturer. Die damit verbundene Wechselfunktion sorgt zudem für mehr Vielseitigkeit, was die Aktivitäten mit der Uhr sowie die eigene Garderobe betrifft. In Anbetracht der optischen wie auch technischen Vorteile des zusätzlichen Kautschukbandes scheint der gegenwärtige Aufpreis von 200 Euro ausgesprochen moderat.

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer

Fazit: Die sportliche Aikon Venturer 

Maurice Lacroix ist mit der Aikon Venturer eine edel anmutende Sportuhr gelungen, die bewusst mit den ikonischen Designcodes der 1970er arbeitet, aber auch das eigene Heritage mit Blick auf die frühe Calypso in die Gestaltung hat einfließen lassen. Sie überzeugt durch hochwertige Verarbeitung, guten Tragekomfort und optische Vielseitigkeit dank des einfachen Wechselsystems für Armbänder. Neben einem robusten Schweizer Automatikkaliber bietet sie bis zu 300 Meter Wasserdichtigkeit und glänzt mit Details wie einer Keramik-Lünette. Besondere Bedeutung wird nach diesen ausgesprochen positiven Trage-Eindrücken dem Preis der Uhr zuteil. Er liegt bei dem getesteten Set samt zusätzlichem Kautschukarmband bei 2.190 Euro inklusive 2 Jahren Herstellergarantie. Dass sich die neue Aikon Venturer auch innerhalb der Watchlounge-Community großer Beliebtheit erfreut, zeigen die zahlreichen Neuvorstellungen seit der Lancierung der Uhr. Ein Trend, der in unseren Augen absolut nachvollziehbar ist, da in einer hart umkämpften Preisklasse eine Uhr mit großem Tragekomfort und Nutzen für den Alltag gebaut wird. 

Maurice Lacroix sportliche Aikon Venturer


Text & Bilder © David Schank, Watchlounge