Vacheron Constantin „La Quête“

Les Cabinotiers 2025 im Überblick

Zum 270-jährigen Jubiläum bündelt Vacheron Constantin eine neue Serie von Les-Cabinotiers-Einzelstücken unter dem Titel „La Quête“ – die „Suche“. Der Rahmen ist klar: technische Spitzenleistung, astronomische Präzision und erzählerische Handwerkskunst. Die Kollektion spannt einen Bogen von Himmelsmechanik über historische Figuren bis zu mythischen Erzählungen. Jede Uhr ist ein Unikat, vom Genfer Siegel geprüft, und verbindet Komplikationen mit Métiers d’Art. So stehen bi-axiale Regulierorgane neben Minutenrepetition, Ewiger Kalender neben Zeitgleichung, Gravur neben Email und Edelsteinbesatz. Den Auftakt setzt die Armillary Tourbillon „Myth of the Pleiades“ mit bi-retrograden Anzeigen und tief graviertem Roségoldgehäuse. Es folgen die doppelseitige Cosmica Duo mit 24 Komplikationen, die hochjuwelenbesetzte Moon Dust, zwei Celestia-Modelle zu Ptolemäus und Kopernikus, vier ultraflache Minutenrepetitionen „Homage to Epic Warriors“ sowie vier künstlerisch inszenierte „Labours of Heracles“. Gemeinsam zeigen sie, wie die Manufaktur 2025 Mechanik, Ästhetik und Bedeutung zusammenführt.

Les Cabinotiers Armillary Tourbillon – Myth of the Pleiades

Hier greifen Technik und Erzählung ineinander. Das Handaufzugskaliber 1990 arbeitet mit einem bi-axialen Armillary-Tourbillon und bi-retrograden Stunden- und Minutenanzeigen. Beide Zeiger springen synchron zurück, was Dynamik schafft und die Skalen frei hält. Vier Patente sichern Konstruktion und Kinematik, darunter Lösungen für Käfigarchitektur, Hebel, Paletten und die Aufhängung der Spirale. Die Frequenz liegt bei 2,5 Hz, die Gangreserve bei rund 60 Stunden.

Les Cabinotiers Armillary Tourbillon – Myth of the Pleiades in 18 K Roségold: vollständig von Hand graviertes Gehäuse mit diamantbesetzten Flanken, bi-axiales Armillary-Tourbillon unter hohem Saphirdom, retrograde Stunden- und Minutenanzeige am Rand.

Das 45 × 20,13 mm große Gehäuse aus 18 K Roségold ist vollständig graviert. Auf den Flanken erzählen Reliefs den Mythos der Plejaden; kleine Diamanten markieren die Sterne. Das Zifferblatt öffnet bewusst den Blick in die Mechanik, während fein satinierte und polierte Flächen Tiefe geben. Das Ergebnis wirkt wie ein Instrument, das zugleich eine Himmelskarte trägt: präzise, aufgeladen, aber lesbar.

Manufaktur-Kaliber 1990: architektonisch aufgebaute Werkseite mit Genfer Streifen, gebläuten Schrauben und Sicht auf die Mechanik der retrograden Anzeigen – vierfach patentiert und exklusiv für diese Einzelstück-Edition.

Les Cabinotiers Cosmica Duo – Grand Complication

Die Cosmica Duo ist doppelseitig und reversibel. Basis ist das neue Kaliber 2756-B1 mit 1.003 Komponenten, 24 Komplikationen, 2,5 Hz und etwa 60 Stunden Gangreserve. Das 47 × 20,20 mm Weißgoldgehäuse nutzt kurze, gelenkige Hörner; ein mittig gesetzter Schieber bedient die Minutenrepetition.

Tiefblaues Himmelsbild mit astronomischen Anzeigen und Kalender-Hilfszifferblättern. Antrieb durch das neue Manufakturkaliber 2756-B1 – 1.003 Komponenten, 24 Komplikationen.

Inhaltlich treffen zwei Zeitmodelle aufeinander. Eine Seite zeigt die bürgerliche Zeit mit Weltzeit-/Zweitzeitzone und nördlicher Himmelskarte. Die andere Seite stellt wahre Sonnenzeit dar, ergänzt um eine laufende Zeitgleichung. Dazu kommen Sonnenauf- und -untergang, Länge von Tag und Nacht sowie eine rückspringende Präzisions-Mondphase, die erst nach Jahrhunderten korrigiert werden muss. Gestaltung und Anzeige bleiben strikt getrennt: geschlossene, opaline Flächen mit Perlmutt-Intarsien hier, offenere Architektur mit freigelegten Bauteilen dort. So entsteht ein astronomisches Instrument, das sinnlich wirkt und dennoch geordnet bleibt.

Mechanisch offen inszeniert: reversibles Zifferblatt mit vielfach gestaffelten Anzeigen und Sicht auf das Räderwerk.

Les Cabinotiers Grand Complication High Jewellery – Moon Dust

Die „Moon Dust“ verbindet insgesamt 16 astronomische und kalendarische Funktionen einschließlich Tourbillon und Minutenrepetition. Im Inneren arbeitet das Kaliber 2755 GC16 mit rund 58 Stunden Gangreserve. Vorderseitig lesen sich Stunden und Minuten zusammen mit Ewiger Kalender, Zeitgleichung sowie Sonnenauf- und -untergang. Rückseitig dominiert die siderische Anzeige mit rotierender Sternenscheibe; sie läuft gegenüber der bürgerlichen Zeit täglich um etwa vier Minuten vor.

„Moon Dust“ Vorderseite: Hochkomplizierte Schauseite mit großem Tourbillon bei 6 Uhr, ewiger Kalender mit Tag/Datum/Monat und blau guillochiertem Zifferblatt. Die Lünette und Bandanstöße sind mit Baguette-Diamanten gefasst.

Die künstlerische Ebene ist eigenständig: Weißgold als Träger, ein guillochiertes Zifferblatt mit blauer PVD-Tönung und umfangreicher Edelsteinbesatz. Lünette, Hörner und Schließe tragen Baguette- und Brillantschliffe; am Mittelteil verdichten sich Steine wie „Sternenstaub“. Gravuren setzen planetarische Motive. Trotz Theatralik bleibt die Ablesbarkeit strukturiert, und die akustische Seite hält die klassische Genfer Schule hoch.

Zweite Schauseite mit tiefblauem Himmelsmotiv und konzentrischen Skalen für die astronomischen Anzeigen.

Les Cabinotiers Celestia Astronomical Grand Complication – Homage to Ptolemy & Homage to Copernicus

Zwei Einzelstücke würdigen zwei Weltbilder. Beide nutzen das Handaufzugskaliber 3600 mit 514 Teilen, 23 astronomischen Komplikationen und etwa drei Wochen Gangreserve. Die Uhren messen 45 × 13,91 mm und sind doppelseitig ablesbar.

Zwei Unikate zu Ehren von Ptolemäus und Kopernikus – Geozentrik und Heliozentrik, vereint vom Kaliber 3600 mit 23 astronomischen Anzeigen.

Die „Homage to Ptolemy“ interpretiert das geozentrische Modell. Die „Homage to Copernicus“ zeigt das heliozentrische System. Anzeigen wie Ewiger Kalender, Zeitgleichung, Sonnenauf- und -untergang, Jahreszeiten, Tag-/Nachtlängen, Präzisions-Mondphase oder Himmelskarte greifen ineinander. Champlevé-Gravuren formen die Sphären. Ellipsen, Ekliptik und Äquator sind fein vertieft, die Oberflächen abgestuft. Material und Ton differieren: Weißgold bei Ptolemäus, Roségold bei Kopernikus. Beide bleiben didaktisch klar, ohne trocken zu wirken. So werden Lehrbuch und Armbanduhr zu einer Einheit.

Handgraviertes Gehäuse, gekörntes Zifferblatt und gestapelte Anzeigen – Monddarstellung, Kalender und Sonnenauf-/untergang – als Single-Piece Edition ausgeführt.

Les Cabinotiers Homage to Epic Warriors – Minute Repeater

Vier Uhren ehren Alexander den Großen, Antar, Dschingis Khan und Sasaki Moritsuna. Alexander und Antar in 18 K Weißgold, Dschingis Khan und Sasaki Moritsuna in 18 K 3N Gelbgold. Im Inneren schlägt das Kaliber 1731, lediglich 3,9 mm hoch und mit Genfer Siegel ausgezeichnet. Die Abstimmung der Tonfedern, die Auslösung und die Lautstärke sind klassisch fein reguliert.

Einzelstück in 18 K Gelbgold: Handgraviertes Gehäuse, Grand-Feu-Miniatur-Email-Zifferblatt und Vacheron Constantins ultraflaches Minutenrepetitions-Kaliber 1731 (Genfer Siegel).

Die Zifferblätter verbinden Grand-Feu-Miniaturmalerei auf Gold mit tiefer Handgravur. Auch Gehäuseflanken tragen Ornamente, die Wappen, Waffen und Kleidung zitieren. Rund 300 Stunden Kunsthandwerk pro Uhr sind dokumentiert. Damit stehen die „Epic Warriors“ für eine ruhige Anzeige und ein starkes Bild. Technik bleibt tragende Struktur, doch die Erzählung führt.

Grand-Feu-Miniatur-Email in Arbeit: Eine Métiers-d’Art-Künstlerin bemalt die Kriegerszene auf einem Vollgold-Zifferblatt für die Les Cabinotiers „Homage to Epic Warriors“ Minutenrepetition.

Les Cabinotiers The Labours of Heracles

Vier weitere Einzelstücke übersetzen die Taten des Herakles in eine disziplinierte Anzeige. Das Kaliber 1120 AT steuert Satelliten-Stunden über einer fixen Minutenskala. Die Uhren messen 40 mm und bestehen aus Weißgold.

Herakles gegen die Hydra: 18K-Weißgold-Einzelstück mit plastischem Relief vor Miniatur-Email; Anzeige mit Satellitenstunden und feststehender Minutenskala, angetrieben vom Kaliber 1120 AT.

Zifferblattpanels kombinieren Email und Gravur. Der Nemeische Löwe, die Hydra von Lerna, die Stymphalischen Vögel oder der Kretische Stier erscheinen als Relief-Tableaus. Der 22-karätige Rotor trägt ein feines Tapisserie-Motiv. Lesbarkeit bleibt bewusst ruhig: Minuten außen, wandernde Stunden innen. So entsteht Raum für das Bild, ohne die Zeit aus dem Blick zu verlieren.

Métiers d’Art in der Montage: Das handgravierte und in Grand-Feu-Miniaturemail bemalte Reliefmotiv wird auf dem Zifferblatt eingesetzt – jede Szene entsteht in Dutzenden Stunden reiner Atelierarbeit.

Verdichtung der „Suche“

„La Quête“ zeigt drei Achsen, die zusammengehören. Erstens die Wissenschaft: Astronomie bleibt Ursprung der Uhrmacherei, und hier wird sie als Instrument ernst genommen. Zweitens die Erzählung: Eroberer, Mythen und Himmelsbilder geben Inhalt und Richtung. Drittens das Handwerk: gravieren, emaillieren, fassen – stets auf Niveau des Genfer Siegels. Gemeinsam entsteht eine Sprache, in der Komplexität lesbar wird. Bi-retrograde Anzeigen halten Flächen frei, doppelseitige Konzepte teilen Inhalte logisch, akustische Funktionen komplettieren die Erfahrung. Jede Uhr ist ein Solitär, doch die Linie wirkt geschlossen. Wer 2025 nach einer Leitthese sucht, findet sie hier: Beobachten, deuten und formen – und daraus Gegenwarts-Uhrmacherei machen, die Substanz hat und bleibt.

Weitere Informationen zu Vacheron Constantin finden Sie auf der Seite der Marke hier.


Text ©Cedric Schneiders, Watchlounge Editor • Bilder ©Vacheron Constantin