Miami Beach (c) Elke Reinhold
Strandvergnügen mit Luxusuhr? Geht alles, sagt der Experte. Foto: Miami Beach (c) Elke Reinhold

Wasserdichte Uhren dürfen im Urlaub fast alles mitmachen. Fast. Audemars Piguets Senior Product Content Specialist Christoph Guhl erklärt uns im Interview ein paar Grundregeln, damit wir auch nach dem Strandurlaub noch viel „Quality Time“ mit unseren Lieblingen verbringen können.

 

Christoph Guhl
Christoph Guhl, seit 30 Jahren bei Audemars Piguet, weiß, was eine Luxusuhr aushält. Foto: Alexandra Pauli

Watchlounge: Herr Guhl, dass ich mit dem feinsten Lederarmband nicht stundenlang auf Tauchstation gehe, versteht sich von selbst. Aber wenn ich ein Kautschuk- oder Metallarmband habe, kann die Uhr dann alles mitmachen?

Christoph Guhl: Eine Royal Oak – wenn wir wollen, dass sie lange lebt – sollte unter jede Dusche gehen, unter die der Besitzer auch geht. Ich mache alles mit meiner Royal Oak.

Und ins Meer darf sie auch?

Salzwasser und Seife hat sie nicht so gern. Gerade deshalb ist es ja so wichtig, dass sie nach dem Baden mit unter die Dusche geht. Süßwasser ist gut für die Uhr. Vor allem das Metallband leidet enorm unter Sand, Schweiß und Staub: Das geht in die Bandglieder und frisst sich hinein. Wenn die Uhr nicht abgespült wird, wirkt das wie eine Feile.

Kopfsprung vom Boot?

Geht auch. Das habe ich schon hundertmal mit meiner Royal Oak gemacht. Wenn der Schlag zu groß ist, kann man sich natürlich verletzen, oder die Uhr beschädigen. Aber bei einem normalen Sprung sollte nichts passieren.

Was, wenn doch Wasser reinkommt?

Ganz wichtig: Wenn Wasser ins Gehäuse kommt, auf keinen Fall die Uhr ablegen!!! Wenn möglich, die Uhr am Handgelenk behalten, den Arm so halten, dass das Zifferblatt nach oben zeigt, sofort zum Uhrmacher und neben dem Uhrmacher stehen bleiben, bis er die Uhr aufgemacht hat!

Ok. Dann hoffen wir mal, dass wir den Uhrmacher finden. Warum ist das so wichtig?

Die Kondensation sucht sich immer den kältesten Punkt, das ist am Arm das Glas. Der Uhrmacher kann dann den Boden öffnen, das Glas abnehmen und so eventuell noch größeren Schaden abwenden.

Und wenn die Uhr nicht geöffnet wird?

Das Gehäuse muss geöffnet werden, sonst haben Sie nach ein paar Stunden den Rost in der Uhr. Ein Wasserschaden wird dann richtig teuer. Sie müssen jedoch so oder so mindestens einen Service machen, wenn Feuchtigkeit im Gehäuse war.

Also doch lieber vorsichtig sein?

Ich mache wirklich alles mit meiner Uhr. Aber wenn Sie das machen, muss sie mindestens alle zwei Jahre, möglichst sogar jährlich, auf ihre Wasserdichtigkeit getestet werden.

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Das Gespräch führte Elke Reinhold, Editor in Chief Watchlounge.com