Swatch bringt mit der Flymagic eine komplett neue Uhrenlinie auf den Markt, die polarisiert und sich dem Mainstream entgegenstellt. Was die neue Automatik-Linie zu der wohl exklusivsten Swatch-Neuheiten überhaupt macht und warum die Uhren in diesem Fall nicht nur sprichwörtlich anders laufen, erfahren Sie in unserem Review.
Technik-Riese mit 66 Werkteilen
Wer das Besondere an der Flymagic erkennen will, schaut der Uhr einfach ins Gesicht. Oder doch gleich ins Herz? Beides ist möglich, denn Zifferblatt und Werk treten hier gemeinsam in Erscheinung. Durch ihr umgedrehtes Uhrwerk, das auf dem Kaliber der Sistem51 basiert und von einer transparenten Schwungmasse auf der Zifferblattseite angetrieben wird, lassen sich die beiden technischen Besonderheiten der Flymagic auf den ersten Blick erkennen.
Zum einen wird die Spiralfeder im Herzen der Uhr aus einem neuen Material gefertigt. Nivachron heißt die patentierte Titanlegierung, die die Firma Nivarox als Weltmarktführer im Bereich der Spiralfedern für Swatch entwickelt hat. Um die Vorteile gegenüber herkömmlichen Spiralfedern wertzuschätzen, bedarf es erfreulicherweise kein Physikstudium. Ein Blick in den Alltag genügt, da es um die Verringerung schädlicher Einflüsse von Außen geht. Praktisch gesprochen: Magnetfelder, die Metalldetektoren erzeugen, Stöße, die beim täglichen Tragen unvermeidlich sind und Temperaturwechsel, die nicht nur dem menschlichen Körper zu schaffen machen. Gegen all diese äußeren Einflüsse, ist die Flymagic durch die neue Nivachron–Spiralfeder gewappnet. Ein Ausschnitt auf dem Zifferblatt zwischen 9 und 10 Uhr zeigt sie bei der Arbeit. Ab sofort werden auch alle Sistem51-Modelle mit dem Technologieträger ausgestattet.
Die zweite technische Besonderheit liegt in dem Sekundenzeiger der Uhr. Windradförmig dreht er sich zentral positioniert in der oberen Zifferblatthälfte genau einmal pro Minuten im Kreis, was zweifelsohne kein Grund zur Hysterie ist. Dass er diese Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn absolviert, während Stunden- und Minutenzeiger wie gewohnt in die entgegengesetzte Richtung laufen, dagegen schon. Eine unterhaltsame Idee, die nicht nur ungewohnte Blicke beim Ablesen der Zeit garantiert, sondern auch das Swatch-typische Augenzwinkern technisch umsetzt. Insgesamt besteht das Werk der neuen Flymagic aus nicht mehr als 66 Einzelteilen und liefert damit eine beeindruckende Gangreserve von 90 Stunden.
Flymagic: Eine Modelllinie, drei Varianten
Zum Start der neuen Flymagic-Linie lanciert Swatch drei Varianten der Uhr, die mit unterschiedlichen Farbschemen aufwarten. Black Suspense, Blue Hawk und Red Surprise sind die Namen der Modelle, die ab heute reserviert werden können. Pro Modell wird es weltweit nur 500 Exemplare geben, die über eine individuelle Limitierungsnummer verfügen.
Sie findet sich auf dem Ring in der Mitte des Uhrwerks, was im Fall der Flymagic auch mit der Mitte des Zifferblattes gleichbedeutend ist. Die bereits beschriebene optische Verbindung von Werk und Zifferblatt gibt der Flymagic ein unverwechselbares Gesicht, das technischen Charme versprüht und die Uhrmacherei stets in den Fokus der neuen Swatch Deluxe setzt.
Die Gehäuse sind mit 45 mm großzügig dimensioniert, werden aus Edelstahl gefertigt und anschließend mit einer PVD–Beschichtung überzogen. Das Spiel aus polierten und satinierten Oberflächen findet sowohl auf der markanten Lünette sowie auf dem Mittelteil Gehäuses statt. Hier ziert eine breite Fase den Übergang zwischen Horn und Flanke. Für einen klaren wie bruchfesten Durchblick beim Ablesen der Uhr wurde ein Glas aus Saphirkristall verbaut.
Große Uhren mit geschmeidiger Haptik
Durch die Verwendung eines ausgesprochen anschmiegsamen Kautschukarmbandes und der ergonomischen Form der Hörner, trägt sich die neue Flymagic trotz ihrer Größe selbst an vergleichsweise schmalen Handgelenken komfortabel. Eine Feststellung, die uns vor allem nach dem ersten Kontakt mit den Uhren ausgesprochen positiv überrascht hat.
Zusätzlich wird jedes Modell mit zwei Kalbslederbändern und dem entsprechenden Wechselwerkzeug ausgeliefert. Für den sicheren Sitz am Handgelenk sorgen schlichte Dornschließen mit Logo-Prägung von Swatch.
Preis und Reservierung
Jedes Modell der neuen Swatch Flymagic kostet 1.500 Euro, wobei die Uhren ab heute reserviert aber noch nicht final gekauft werden können. Bei dem Preis der limitierten Uhren spielt es keine Rolle, für welche Farbe man sich entscheidet. Bei der Reservierung jedoch schon: Ohne Garantie auf Wunscherfüllung können zwei Farbpräferenzen angegeben werden.
Wer Interesse an der neuen Swatch Flymagic hat, dem eröffnen sich in Deutschland aktuell genau zwei Möglichkeiten der Reservierung: Entweder in Form einer e-Mail an [email protected] oder persönlich in einem der Swatch Stores hierzulande. In Düsseldorf, Frankfurt und Berlin Kurfürstendamm wird ab heute bis zum 18. Mai je ein Modell zur Ansicht ausgestellt. Die Reservierungen werden nach dem «first-come-first-served»-Prinzip bearbeitet. Eine anschließende Bestätigungsmail zeigt, ob und mit welcher Farbe die Reservierung erfolgreich war.
Abholung in Berlin: ausschließlich & exklusiv
In Zeiten permanenter Verfügbarkeit setzt Swatch mit der Flymagic einen Kontrapunkt und verlegt das Zusammenkommen von Kunden und Uhren in Deutschland nach Berlin. Und zwar ausschließlich nach Berlin innerhalb eines Zeitfensters von drei Tagen. Wer seine erfolgreich reservierte Flymagic käuflich erwerben möchte, hat dafür zwischen dem 23. und 25. Mai 2019 in der Bundeshauptstadt Zeit.
Um den angereisten wie auch den lokalen Kunden ein besonderes Verkaufserlebnis zu bieten, veranstaltet Swatch am Donnerstag, den 23. Mai, ein exklusives Sales Experience-Event in der Fragrances Bar des Ritz Carlton Hotels, zu dem alle deutschen Kunden mit Reservierungsbestätigung eingeladen werden. An diesem Abend kann nicht nur die Uhr käuflich erworben werden, Swatch verspricht zudem auch ein edles, personalisiertes Goodie zu jeder Uhr. Wer seine Flymagic in Berlin abholt, am Abend des 23. Mais aber keine Zeit hat, kann dafür sowohl am 24. wie auch am 25. Mai in dem Flymagic Pop-Up-Store vorbeikommen, der eigens dafür in dem Einkaufszentrum Bikini Berlin eingerichtet wurde. Anschließend verfällt die Reservierung.
Fazit: Swatch Flymagic
Mit der Flymagic hat Swatch eine neue Uhrenlinie kreiert, die technische Raffinesse bietet und zugleich jeglichem Mainstream entgegentritt. Mit der Nivachron–Spiralfeder erhält eine neue High-Tech-Komponente erstmals Einzug in die Automatik-Kollektion der Kultmarke, die ihre edle Neuheit nicht nur auf 500 Exemplare pro Farbschema limitiert, sondern mit 1.500 Euro entsprechend auspreist.
Für wen ist die neue Flymagic gedacht? Zweifelsohne für Swatch-Sammler, die diese limitierte Version nicht in ihrer Kollektion missen möchten. Aber auch für Fans eigenwilliger Armbanduhren, die immer auf der Suche nach etwas Besonderen sind und denen die bisherigen Modelle der Sistem51 technisch oder haptisch zu simpel waren. Egal wer sich für die neue Flymagic entscheidet und eine Resevierungsbestätigung erhält, in der Zeit vom 23. bis zum 25. Mai sollten er oder sie in Berlin sein. Denn nur zu dieser Zeit und in dieser Stadt kann die neue Swatch Deluxe in Deutschland gekauft und abgeholt werden. So viel Exklusivität muss sein.
© Text & Bilder, David Schank
