Review: Die neue Seiko Prospex SPB297J1

Seiko bringt zusammen, was zusammengehört und erweitert sein prominentes Portfolio um die Prospex SBP297J1. Der Kulthersteller aus Japan verspricht einen Diver, der historische Designmerkmale, das Naturfaible der Marke und eine Botschaft in Sachen Nachhaltigkeit unter eine Decke bringt. Weil das Ganze auch noch in dem hart umkämpften Preisumfeld bis € 1.500, – stattfindet, haben wir die Taucheruhr kurzerhand in die Radekation bestellt. Ob Seiko sein Versprechen mit der SBP297J1 einlöst und zu wem der Zeitmesser besonders gut passt, haben wir für Sie herausgefunden.

Die neue Seiko Prospex SPB297J1

Die historischen Wurzeln der SBP297J1 

Wer sich auf der Suche nach dem richtigen Diver fürs eigene Handgelenk macht, stellt schnell fest, dass es gefühlt mehr Taucheruhren gibt als Sand am Meer. Um hierbei Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen, ist die richtige – und nicht selten rigorose – Auswahl der Schlüssel zum Erfolg. Sie wollen schließlich nicht mit irgendeiner Uhr herumrennen oder beim Durchforsten der Weltmeere etwas dem Zufall überlassen. Dabei hängt an einer robusten und zuverlässigen Taucheruhr nicht zwangsläufig ein Preisschild im Kostenbereich eines Kleinwagens. Zeitmesser, die diese These untermauern sind nicht selten Teil der Prospex Kollektion von Seiko. Seit 1965 produziert die Manufaktur aus Japan Uhren, die explizit für den Einsatz unter Wasser konzipiert wurden. Genau auf dieses Jahr nimmt die neue SPB297J1 Bezug. Mit ihrem Design greift sie historische Gestaltungsmerkmale der ersten Taucheruhr auf, die jemals bei Seiko gefertigt wurde. Sie wissen es natürlich: der Vintage-Look ist gefragter denn je. Ihn geschmackvoll in unsere Zeit zu transportieren, ist dennoch eine Aufgabe, die nicht jeder Marke gelingt. Zum Check haben wir uns die kleinen und größeren Details dieses Divers ganz genau angesehen.

Die neue Seiko Prospex SPB297J1Die Details des Gehäuses der neuen Seiko Prospex SPB297J1

Der Design-Check

Wer die neue Prospex SPB297J1 zum ersten Mal in die Hand nimmt, merkt sofort ihr markantes Gewicht. 180 Gramm verteilt sie auf universell einsetzbaren 40,5 mm Durchmesser bei 13,2 mm Bauhöhe. Damit passt sie womöglich nicht unter die geschlossene Sportmanschette des liebsten Slim-Fit-Hemdes, was in diesem Fall aber nicht schlimm ist. Sie haben hier immerhin mit einem echten Diver zu tun und der passt nun mal eher zu hochgekrempelten Ärmeln als zum feinen Zwirn. Dazu gibt’s auch hier Beispiele, wie das größtenteils satinierte Gehäuse nebst Armband aus Edelstahl mit „Super-Hard-Coating“. Auch wenn wir die Uhr jetzt nicht an der nächsten Rauputzwand vorbeigezogen haben, hält die Beschichtung die Oberflächen lange frisch und frei von leichten Kratzern. Außerdem vergisst Seiko hier die Kunst der Finissierung nicht, weshalb Flanke und Horn eine fein polierte und scharf gezogene Fase trennt. Durch das gewölbte Saphirglas wird das Gesicht der Uhr effektiv geschützt und eine Wasserdichtigkeit bis 20 bar (zusammen mit der Verschraubung von Krone und Gehäuseboden) ermöglicht. Wie Sie es von einer praktischen Taucheruhr erwarten würden, lässt sich die Lünette ausschließlich gegen den Uhrzeigersinn drehen.

Das Blau der Antarktis-Gletscher

Robust ist sie also, die neueste Prospex von Seiko. Aber was hat es mit der Optik des Zifferblattes auf sich? Wie bereits gelesen, geht das Modell auf die erste Taucheruhr der Marke aus dem Jahr 1965 zurück. Genau dieser Diver war die offizielle Einsatzuhr der japanischen Forschungsmission in der Antarktis von 1966 bis 1969. Um all diese historischen Bezüge unter einen Hut zu bekommen, spiegeln Struktur und Farbe des Zifferblattes der SPB297J1 die Erhabenheit der antarktischen Gletscher wider. Zahlreiche Blautöne schimmern hier je nach Lichteinfall am Handgelenk. Damit Ihnen auch unter Wasser nicht das Zeitgefühl abhandenkommt, wurden der Leuchtpunkt der Lünette sowie die Indices und Zeiger mit LumiBrite versorgt. Unser Lume-Shot der Uhr zeigt, welche Leuchtkraft sie ungefähr erwarten können. Damit die Erwartungshaltung nicht bereits bei der Optik endet, hat Seiko einen bekannten und ausgesprochen robusten Antrieb für seine SPB297J1 gewählt: Das Automatik-Kaliber 6R35, dessen Mechanik über Sekundenstopp sowie eine Schnellverstellung des Datums bei drei Uhr verfügt. Die Ganggenauigkeit pendelte sich durch unser tägliches Tragen bei einem Wert um circa + 9 Sekunden pro Tag ein, was wir in dieser Preisklasse als gut bewerten.

Wristshot der neuen Seiko Prospex SPB297J1

Fazit zur Seiko Prospex SPB297J1: Daily Rocker Made in Japan

Vollkommen zu Recht zählen Taucheruhren zu den beliebtesten Zeitmessern überhaupt. Wenn Sie ihrer Klassifizierung gerecht werden, sind sie robuster als ihre Träger, dabei mit lässiger Toolwatch-Optik ausgestattet und in fast allen Fällen mit nahezu jedem Outfit kombinierbar. Die neue Prospex SPB297J1 ist hier keine Ausnahme, denn sie verbindet historische Design-Features mit modernsten Materialien und einem zuverlässigen Antrieb. Dazu wird sie der Naturverbundenheit von Seiko gerecht, die sich traditionell in einem kunstvoll gestalteten Zifferblatt widerspiegelt. Hier sind es die zahlreichen Blautöne der antarktischen Gletscher, aber auch das Nachhaltigkeitsversprechen der Marke, das mit diesem Modell Einzug ans Handgelenk findet. Als Teil der „Save the Ocean“-Serie, werden Teile der Verkaufserlöse zur finanziellen Unterstützung ausgewählter Meeresschutzorganisationen genutzt. So viel Naturverbundenheit sehen wir sonst selten in Divern dieser Preisklasse. Die neue Prospex SPB297J1 kostet € 1.300,- und ist damit eine echte Alternative für alle, die einen Daily Rocker suchen, der Action genauso gut kann wie Alltag. Zudem ist sie eine echte Empfehlung für die zahlreichen Fans der Taucheruhren Made in Japan, die den Qualitätsanstiegt der Marke über die Jahre beobachtet haben und bezeugen können.  

Weitere Informationen zu dem Modell und zu Seiko im Allgemeinen finden Sie hier

Wristshot der neuen Seiko Prospex SPB297J1


Text & Bilder

© David Schank • Watchlounge