Auf der Baselworld 2015 wurde wie jedes Jahr den Neuerscheinungen von Rolex mit besonderer Spannung entgegengefiebert. Vor allem die Massivgoldvariante der Yachtmaster, die mit einem von innen verstärkten Kautschukband vorgestellt wurde, sorgte für andauernden Gesprächsstoff während und nach der Messe. Aber auch am oberen und unteren Ende der Modellpalette präsentierten die Marke mit der Krone Neuheiten. Zum einen stampft Rolex seine überdimensionierte Day-Dayte 2 ein und bringt zugleich ein 40mm großes Modell des Klassikers mit Wochenkalender und komplett neu konzipiertem Werk in die Schaufenster. Zum anderen hat sich in Genf auch etwas in der schon verschwunden geglaubten Preiskategorie unter fünftausend Euro getan. Mit der neuen Oyster Perpetual stellt Rolex eine scheinbar perfekt proportionierte Uhr im 39mm Gehäuse vor. Mit schlichter aber sportlicher Optik und Zifferblättern in drei unterschiedlichen Farben markiert diese Oyster Perpetual den preislichen Einstieg in die HAU (Herren Automatikuhren) bei Rolex. Seit einigen Tagen hat die Auslieferung der Modelle begonnen. Zeit für uns, den Neuankömmling im Kronenportfolio in die Hand und unter die Lupe zu nehmen.

1

Die Uhren wirken durch das matte Oysterband, den Hörnerschliff und die glatte bombierte Luenette angenehm schlicht. Was heraussticht, sind die Zifferblätter in drei Farben. Das bereits in allen anderen Gehäusegrößen der Oyster Perpetual erfolgreiche red grape sowie ein Grau und Dunkelblau stehen zur Auswahl. Die beiden letztgenannten Ausführungen liegen bei unserem Termin auf dem Tisch.

2

3

Der Blauton gefällt mir besonders gut. Er spielt schön mit dem Licht und hält ein Farbspektrum dunkler Marinetöne bereit. Das Grau hingegen wirkt etwas blass und wird nur durch die blauen Quadrate hinter den Stundenindexen zum Blickfang. Ganz sicher die schlichtere Variante, aber für meinen Geschmack bietet sie zu wenig Kontrast zum stählernen Body der Uhr.

4

5

Wie man es von den Modellen aus dem aktuellen Rolex-Portfolio gewöhnt ist, macht das Oysterband einen sehr guten und robusten Eindruck. Betrachtet man das Gehäuse von der Seite, fällt einem die dezente Bauhöhe auf, die in Verbindung mit dem nach außen gewölbten Gehäuseboden für angenehmen Tragekomfort sorgt.

6

7

8

9

Im Vergleich zu der 34mm großen Schwester wirkt das neue Modell deutlich erwachsener. Eine schöne Ergänzung für alle, die im Einstiegspreisbereich nach einer schlichten Oyster suchen und denen die bisherigen Gehäusegrößen zu klein waren.

10

11

Technisch unterscheidet sich die Oyster Perpetual nur durch das fehlende Datum von den Date und Datejust Modellen. Auch in der 114300 tickt ein chronometerzertifiziertes Manufakturkaliber, das in diesem Fall auf den Namen 3132 hört. Gehäuse und Band sind aus dem Stahl mit der bewährten 904L-Legierung gefertigt. Der Uhr werden werksseitig 100 Meter Wasserdichtigkeit bescheinigt.

12

13

In meinen Augen bietet die neue Oyster Perpetual im 39mm großen Gehäuse alles, was eine Uhr für jeden Tag können muss. Eine klare Empfehlung für alle, die im Preisrahmen bis fünftausend Euro noch auf der Suche nach einer robusten Rolex im klassischen Gewandt für jeden Tag sind. Nicht vergessen sollte man die seit Juli auf 5 Jahre verlängerte Herstellergarantie, unter der alle 114300 stehen. Spricht man mit Konzessionären, rechnen sie noch in diesem Jahr mit einer weiteren Preiserhöhung, die die aktuell angeschriebenen 4.900 Euro spielend über die magische Grenze von Fünftausend heben dürfte.

David Schank – Editor watchlounge.com