Seit ihrer Vorstellung auf der Baselworld 2018, hysterisiert die neue Rolex GMT Master II 126710 BLRO die Uhrenwelt. Pünktlich zum Auslieferungsstart stellen wir die wohl meistbesprochene Neuheit des Uhrenjahres in unserem Hands-On vor und erklären den Hype um die Pepsi GMT. 

Die Rolex GMT Master 2

Wir schreiben den 21. März 2018. Es ist der Moment, auf den die Fans der verschwiegenen Genfer Manufaktur jahrelang gewartet haben: Rolex präsentiert auf der Baselworld eine neue GMT Master II. 

Es handelt sich hierbei allerdings nicht um irgendeine Neuheit, nicht um irgendein minimal modifiziertes Sportmodell mit bloßen Nerd-Features aus dem Techniklabor. Wir sprechen hier von nicht weniger, als der Renaissance der ursprünglichen Lünettenfarben der ersten GMT Master aus dem Jahr 1955 im zeitgemäßen Gewand aus Edelstahl und Keramik. Zumindest für die Fans von Modell und Marke. 

Die Rolex GMT Master 2

Man kann in diesem Zusammenhang selbstredend dagegenhalten, dass der Hype um die Wiedereinführung einer Lünette in den Logo-Farben eines koffeinhaltigen Erfrischungsgetränkes Züge annimmt, die an die Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts erinnern. Und dass diejenigen, die vergeblich auf den Anruf ihres Konzessionärs warten, tunlichst beraten sind, nicht Zweitmarktaufschläge von 100 Prozent und mehr zu befeuern. 

Schlussendlich wird erst die Auslieferungspolitik des Herstellers der kommenden Jahren zeigen, zu welchen Marktpreisen das Spiel aus Angebot und Nachfrage führt. Alles andere bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt mehr oder minder profunde Spekulation. 

Die Rolex GMT Master 2

Um zu verstehen, warum tausende Menschen unbedingt 8.400 Euro für eine Armbanduhr mit Edelstahl-Gehäuse und einer Lünette ausgeben möchten, deren Farben eher himbeer– als karminrot sind, sollen Fakten helfen. 

Wie zuvor erwähnt, wurde bereits die erste GMT Master im Jahr 1955 mit einer blau-roten Lünette ausgeliefert. Auch alle nachfolgenden Modelle waren mit der inzwischen kultgewordenen Farbkombination erhältlich. Zumindest bis zu dem Jahr 2007, als Rolex mit der Referenz 116710 die Edelstahlvariante des Zeitzonen-Klassikers mit schwarzer Keramik-Lünette präsentiert. Schon damals hoffen viele Fans auf eine baldige Erweiterung des Farbspektrums um die traditionelle Pepsi-Variante. 

Die Rolex GMT Master 2

Dass ihre Geduld über 10 Jahre auf die Probe gestellt werden würde, war damals noch nicht abzusehen, soll aber als Argument dienen, um den gegenwärtigen Ansturm auf die Filialen und Telefonleitungen der Konzessionäre zu erklären. Pepsi is back! 

Die Rolex GMT Master 2

Zudem sieht die Uhr mit dem feingliedrigen, fünfreihigen Jubileeband einfach lässig aus und trägt sich äußerst anschmiegsam. Ob Anstöße, die über die Rundungen des Gehäuses hinausgehen sowie eine Oysterlock-Sicherheitsfaltschließe die Ästhetik der Uhr beflügeln, bleibt dem individuellen Geschmack überlassen. 

Die Rolex GMT Master 2

Die Rolex GMT Master 2

Außerdem trägt diese stählerne Pepsi-GMT eine Neuerung in sich, die sie auch ohne äußerliche Wahrnehmbarkeit attraktiver macht: Im Inneren der Uhr arbeitet das neue ManufakturKaliber 3285, dessen Entwicklung mit 10 Patenten begleitet wurde. Die wichtigste Information für die Träger der Uhr: Die Gangreserve wächst von 48 auf 70 Stunden. 

Dass die Wiederkehr der PepsiGMT im Stahlgewand ausschließlich am Jubileeband erfolgt, liegt zweifelsohne an der Markenpolitik, die den Käufern der blau-roten Weißgoldvariante keinen eineiigen Zwilling für einen Bruchteil des Preises zumuten möchte. Durch die Verwendung eines blauen Zifferblatts in der Variante aus weißem Edelmetall, wird der Verwechselungsgefahr zusätzlich entgegengewirkt.

Die Rolex GMT Master 2

Fazit: 

Erst die Zeit wird zeigen, ob die Stahlvariante der Pepsi GMT zur neuen Daytona avanciert, was Verknappung auf dem Erst- und Verteuerung auf dem Zweitmarkt betrifft. Die Karten hat wie immer der Hersteller in der Hand. 

Bis dahin können sich Fans von Modell und Marke über ihre Zuteilungsanrufe freuen und alle die, die sich im Rolex-Kosmos nicht heimisch fühlen, schmunzelnd den Hype betrachten. Gerade im Sommer helfen dabei vor allem koffeinhaltige Erfrischungsgetränke.  

Text & Bilder: © David Schank