Die neue Patek Philippe Cubitus Kollektion

Es gibt wohl kaum einen Hersteller in der Uhrenindustrie, der mit der Ankündigung eines neuen Modells so viel Aufmerksamkeit erregt wie Patek Philippe. Doch mit den aktuellen Neuerscheinungen geht die Genfer Manufaktur noch einen Schritt weiter: Die Einführung einer völlig neuen Kollektion, der Cubitus. Das letzte Mal, dass Patek Philippe eine gänzlich neue, sportliche Modellreihe einführte, liegt bereits über 25 Jahre zurück. Wir sprechen von der Aquanaut-Reihe im Jahr 1997. Ähnlich sportlich und dennoch elegant fügt sich die frisch lancierte Cubitus-Serie in das Portfolio der Traditionsmanufaktur ein. Ein von Grund auf neu entwickeltes Werk, neue Komplikationen, ein Design, das gegen die Konventionen der Branche geht, sowie ein bei Sammlern besonders beliebtes Modell aus Edelstahl laden dazu ein, einen genaueren Blick auf die Patek Philippe Cubitus zu werfen.

Die Patek Philippe Cubitus
Die neue Patek Philippe Cubitus Kollektion (v.l.n.r.): 5821/1A, 5822P und 5821/1AR

Seit langer Zeit, eigentlich schon immer, wollte ich eine quadratische Uhr in der Kollektion haben. Das ist keineswegs einfach, denn 85 % aller Uhren weltweit sind rund.“ Mit diesem Satz leitet Thierry Stern, Präsident von Patek Philippe, die Lancierung der neuen Cubitus-Serie ein. Er betont zudem die lange Entwicklungsphase von vier Jahren, die erforderlich war, um eine rechteckige Uhr zu entwerfen, die den hohen Ansprüchen der Manufaktur an etwas „Neues und Großartiges“ gerecht wird. Aber nicht nur das Design stand im Fokus – Thierry Stern hebt auch hervor, dass ihm die Kreation einer flachen Uhr mit einem neuen Werk und der typischen Patek Philippe-DNA besonders am Herzen lag. 

Die Patek Philippe Cubitus 5822P
Komplex und dennoch flach: das Gehäuse der 5822P misst nur 9,6 mm Bauhöhe

Schon beim ersten Blick auf die neuen Modelle wird deutlich, woher die Design-Inspiration stammt. Die Linienführung und die Oberflächenveredelungen entsprechen der gewohnten Patek Philippe-DNA und sind klar erkennbar von den Nautilus- und Aquanaut-Kollektionen inspiriert. Angesichts des extremen Erfolgs und der weltweit hohen Nachfrage sind optische Analogien kaum verwunderlich. Nun allerdings quadratisch und nicht mehr aus der Feder Gerald Genta´s stammend, sondern der von Thierry Stern. 

Die Patek Philippe Cubitus 5822P
Die Patek Philippe Cubitus 5822P

Die Patek Philippe Cubitus 5822P: Komplex und gewichtig 

Die technisch komplexeste Variante der Cubitus, die Patek Philippe präsentiert, ist die neue Referenz 5822P. Hierbei handelt es sich auch um das aktuelle Topmodell der Serie. Die Referenz verfügt über ein an den Ecken abgerundetes Platingehäuse mit einem Durchmesser von 45 Millimetern, ein marineblaues Armband aus Verbundmaterial mit Textilmotiv und eine Faltschließe, ebenfalls aus Platin. Das zweiteilige Gehäuse verfügt abwechselnd über polierte und satinierte Kontrastfinissierungen. Wie es bei den Platinversionen der Manufaktur üblich ist, trägt es einen in das Gehäuse bei sechs Uhr eingelassenen Diamanten, der hier erstmals im Baguetteschliff vorkommt. Auch die Anforderung von Thierry Stern, eine besonders flache Uhr zu entwerfen, wurde hier erkennbar umgesetzt. Mit einer Höhe von bloß 9,6 mm ist die Uhr angesichts der Komplikationen, über die sie verfügt, äußerst schlank.

Die Patek Philippe Cubitus 5822P

Das Zifferblatt ist in einem satten Blauton mit Sonnenschliff und horizontaler Reliefprägung ausgeführt, wie es auch bei den Nautilus-Modellen bekannt ist. Die applizierten Indizes sowie die beiden Zeiger für Stunde und Minute sind aus Weißgold gefertigt und mit weißer Leuchtfarbe beschichtet. Bei Dunkelheit leuchten sie grün. Der klassische Markenschriftzug musste jedoch bei dieser Ausführung von zwölf auf drei Uhr weichen, um Platz für ein großes Datum zu machen, das durch ein zweigeteiltes Fenster ablesbar ist. Die weiteren Komplikationen befinden sich im unteren Bereich des Zifferblatts: Zwischen vier und fünf Uhr eine kleine Sekunde und zwischen sechs und acht Uhr eine Anzeige für den aktuellen Wochentag mit integrierter Mondphase.

Die Patek Philippe Cubitus 5822P

Die verschiedenen Komplikationen werden  durch das neu entwickelte Manufakturkaliber 240 PS CI J LU möglich gemacht. Dieses hochfinisierte Werk lässt sich durch den Saphirglasboden der Platin-Cubitus betrachten, wo auch der dezentrale Minirotor aus 22-karätigem Gold mit der Reliefgravur des Zifferblatts auffällt. Das aus insgesamt 353 Einzelteilen zusammengesetzte Automatikwerk schwingt mit 3 Hertz und verfügt über eine Gangreserve von bis zu 48 Stunden. Ein besonderes Highlight dieses Kalibers ist, dass insgesamt sechs neue Patente dafür angemeldet wurden. Diese betreffen unter anderem das Energiemanagement für die verschiedenen Anzeigen und deren zeitgleiche Sprünge innerhalb von 18 Millisekunden. Hervorzuheben ist auch, dass alle Anzeigen zu jeder Tageszeit ohne jegliches Risiko korrigiert werden können.

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1AR

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1AR: Bicolor mit Vintage-Charme 

Zu dem Neuheiten-Trio der neuen Cubitus-Kollektion zählt auch die Referenz 5821/1AR. In den Abmessungen unterscheidet sie sich einzig durch ein mit 8,3 mm dünneres Gehäuse im Vergleich zur Platin-Variante. Getreu ihrer Referenz steht sie für die abwechselnde Verwendung von Roségold und Stahl. Dieser Materialmix erinnert an historische Modelle aus der Geschichte von Patek Philippe und verleiht ihr einen gewissen Vintage-Charme. Diese Referenz kommt an einem Metallarmband, dessen Glieder ebenfalls abwechselnd aus Roségold und Stahl gefertigt sind. Es ist zudem das Gleiche, das auch in der Nautilus-Kollektion zum Einsatz kommt. 

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1AR

Das Zifferblatt ist auch hier in einem dunklen Blau ausgeführt, mit Sonnenschliff und horizontalem Relief. Die aufgesetzten Indizes sowie die Zeiger und das Datumsfenster bei drei Uhr sind aus Roségold gefertigt und, mit Ausnahme des Sekundenzeigers, mit weißer Leuchtfarbe beschichtet.

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1AR

Für den Antrieb ist das Kaliber 26-330 S C verantwortlich, welches über einen klassischen Dreizeigermechanismus mit Zentralsekunde verfügt. Auch hier ist durch einen Saphirglasboden das Werk zu bewundern, das zwar grundsätzlich im Portfolio von Patek Philippe als Basiskaliber gilt, bei der Cubitus-Kollektion jedoch exklusiv einen 21-karätigen Rotor erhält, der die horizontalen Reliefs des Zifferblatts widerspiegelt.

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1A

Die Patek Philippe 5821/1A: Edelstahl mit grünem Zifferblatt 

Ein Modell, das viele Fans der Marke die Pupillen weiten wird, ist die Stahl-Referenz 5821/1A. In ihren Abmessungen identisch zur eben vorgestellten Roségold/Stahl-Variante, stellt sie das bislang sportlichste Modell der Kollektion dar. Mit abwechselnd polierten und satinierten Oberflächen, die sich auch über das vollintegrierte Metallband ziehen, verliert sie nichts von dem eleganten Look der neuen Modellreiheihe.

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1A

Der Blickfang schlechthin ist hier das olivgrüne Zifferblatt, versehen mit einem klassischen Sonnenschliff und horizontalem Relief. Die aufgesetzten Indizes sowie die drei Zeiger sind aus Weißgold gefertigt. Mit Ausnahme des Sekundenzeigers sind alle Elemente mit weißer Leuchtmasse versehen. Auf drei Uhr befindet sich ein umrandetes Datumsfenster, durch das der aktuelle Tag abgelesen werden kann.

Die Patek Philippe Cubitus 5821/1A

Zum Einsatz kommt ebenfalls das Dreizeiger-Basiskaliber 26-330 S C mit automatischem Aufzug, einer Frequenz von 4 Hertz und einer Gangreserve von bis zu 45 Stunden. Der exklusiv für die Cubitus-Kollektion mit dem horizontalen Relief verzierte 21-karätige Rotor aus Gold lässt sich auch hier durch den Saphirglasboden bestaunen. Bei allen drei Modellen empfiehlt es sich, bei einer Wasserdichtigkeit von 3 Bar eher Abstand von tiefen Gewässern zu halten.

Die Patek Philippe Cubitus

Die Patek Philippe Cubitus Kollektion: Preise und Verfügbarkeit

Alle drei vorgestellten Varianten der neuen Patek Phillipe Cubitus Kollektion sind ab sofort erhältlich. Die Platin-Variante 5822P zu einem Preis von 86.900 €, das Roségold-Stahl-Modell 5821/1AR für 60.257 € und das Stahlmodell mit grünem Zifferblatt 5821/A für 40.575 €. Was wir hier sehen, ist eine neue, sportliche Kollektion von Patek Philippe, mit der auch neue Kunden angesprochen werden sollen und die in den kommenden Jahren sicher noch Zuwachs bekommen wird. Oder um es abschließend mit den Worten von Thierry Stern zu sagen: „It´s just the beginning.“ 

Weitere Informationen zu Patek Philippe finden Sie auf der Seite der Manufaktur hier


Text ©Cedric Schneiders & David Schank, Watchlounge • Bilder ©David Schank