Seiko hat seine Solar-Chronographen Kollektion um ein Modell im Einstiegspreissegment erweitert. Die im Pilotenstil designte Uhr mit der Referenz SSC421P1 verspricht technische Finessen wie den Antrieb durch Lichtenergie für wenig Geld. Doch welche Erwartungen erfüllt der Solar-Chrono aus Japan, auf dessen Preisschild weniger als 350 Euro stehen? Wir haben die Uhr eine Woche lang getragen und intensiv getestet.

Die Seiko Solar SSC421P1

Groß und robust fürs Pilotencockpit 

Der Piloten-Chronograph von Seiko macht auf den ersten Blick einen wuchtigen Eindruck. Das Edelstahlgehäuse ist mit 44 mm Durchmesser großzügig bemessen und freut sich auf entsprechende Handgelenke. Die durchgehend matte Oberfläche verhindert störende Lichtreflexionen beim Tragen und ist Teil der Piloten-DNA der Uhr. Der verschraubte Gehäuseboden sorgt zudem für eine Wasserdichtigkeit von circa 100 Metern.

Die Seiko Solar SSC421P1

Auf dem mattschwarzen Zifferblatt fallen sofort die großen arabischen Stundenindexe ins Auge. Drei Totalisatoren helfen beim Ablesen der gestoppten Zeit, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die 12 Uhr Position gerichtet werden sollte. Hier werden nämlich kurze Fünftelsekunden gemessen. Das ist nicht nur technisch interessant, sondern auch optisch spannend anzuschauen. Ein drehbarer Ring bietet am äußeren Zifferblattrand zudem flugrelevante Informationen fürs Pilotencockpit. Er wird über eine Krone bei 10 Uhr betätigt, die allerdings überraschend leichtgängig war. Das Datum befindet sich klassisch auf der 3-Uhr Position.

Die Seiko Solar SSC421P1

Die Seiko SSC421P1 wird an einem hellbraunen Kalbslederband mit weißen Kontrastnähten ausgeliefert. Die beiden Nieten an jeder Seite greifen das Pilotenthema der Uhr wieder auf. Das robuste Band gewinnt nach einigen Tagen des Eintragens an Geschmeidigkeit. Am Arm wird das Ensemble von einer schlichten Dornschließe gehalten. Auf der Rückseite der Uhr ist die Individualnummer in den Gehäuseboden graviert. Dahinter befindet sich das Herz der Uhr – eine Photovoltaik-Anlage im kleinen Maßstab.

Die Seiko Solar SSC421P1

Solaranlage en miniature fürs Handgelenk 

Im Inneren der Seiko arbeitet das Solar-Kaliber V176. Wie bei einer Photovoltaik-Anlage wird auch hier Licht in Energie umgewandelt. Die Solarzellen sind bei der Uhr von außen unsichtbar in das Zifferblatt integriert und speisen Sonnen- wie Kunstlicht für den Antrieb des Werkes ein. Dort speichert eine wiederaufladbare Mangan-Titan-Lithium-Batterie die Energie und sorgt für eine Gangreserve von circa sechs Monaten. Laut Hersteller genügt bereits eine Stunde tägliches Tragen, um die Uhr mit ausreichend Energie zu versorgen, damit die enorme Gangreserve erreicht wird. Wer die Uhr täglich trägt, wird zudem mit einer Gangabweichung von circa 15 Sekunden überrascht – pro Monat wohlgemerkt. Sollte der Solar-Chrono für längere Zeit im Dunklen verschwunden sein und den Dienst eingestellt haben, genügen bereits wenige Minuten unter Sonnenlicht, um die Zeiger wieder zum Laufen zu bringen. Während des Ladevorgangs springt der Sekundenzeiger in 2-Sekunden-Schritten. Läuft er wieder wie gewohnt, ist die Uhr aufgeladen und bereit fürs Handgelenk.

Die Seiko Solar SSC421P1

Mit Lichtenergie in die Zukunft

Am Arm macht die Seiko einen guten Eindruck – sie punktet durch einfache Ablesbarkeit und intuitive Bedienbarkeit. Durch ihren markanten 44 mm Gehäusedurchmesser ist sie für große Handgelenke prädestiniert. Nach einigen Tragetagen wird auch das Lederarmband weich und anschmiegsam. Neben der Optik ist die Technik ein Hauptthema dieser Seiko. Der japanische Hersteller hat viel Erfahrung mit Solaruhren und bietet hier für ca. 350 Euro einen günstigen Einstieg in die Uhrenwelt, in der Licht für Antrieb sorgt. Wer Fan markanter Pilotenuhren ist und sich für die zukunftsträchtige Solartechnik in der Uhrmacherei begeistern kann, bekommt hier eine robusten und technikaffinen Chronographen im Einstiegspreissegment.

David Schank, Editor watchlounge.com