Wer mit edlen mechanischen Zeitmessern mehr anfängt, als bloß die Uhrzeit abzulesen, der bekommt bekanntlich im Schweizer Hochjura einiges zu sehen. Vor allem La Chaux-de-Fonds gilt unter vielen Uhrenfans als das Mekka der feinen Uhrmacherei. Seit diesem Jahr bereichert Cartier die Stadt um eine Besonderheit. Hinter den Mauern eines typischen Berner Bauernhofs aus dem 18. Jahrhundert werden alte Veredlungskünste der Uhrmacherei bewahrt, gepflegt und innoviert.
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Cartier nennt dieser Begegnungsstätte der Kunsthandwerke Maison des Métiers d´Art. Unter einem Dach werden hier seltene Berufe, wie beispielsweise der des Emaillierers, weitergeführt.  Außerdem liegt das Haus nur einen Steinwurf von der Haute-Horlogerie Manufaktur in La Chaux-de-Fonds entfernt. Auf den 350 Quadratmetern des Erdgeschosses vermischen sich Tradition und Innovation. Kalkstein, Holz und zeitgenössische Möbel sorgen für eine angenehme Atmosphäre in den verschiedenen Salons. 
 
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Die Eingangshalle begrüßt Besucher mit modernen Glaskonstruktionen und viel Tageslicht. 
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Die Werkstätten verteilen sich auf die Etagen eins und zwei. Insgesamt beschäftigt Cartier 28 Handwerker in der Maison des Métiers d´Art. Im 1. Stock sind die Schmuckhandwerke beheimatet, deren verschiedene Berufszweige hier eng miteinander zusammenarbeiten. Egal ob das Setzen von Edelsteinen, filigrane Gravuren, präzise Goldwandherstellungen, oder die wunschgetreue Zusammenstellung von Mosaiksteinchen, auf dieser Etage stehen eindeutig die Künste der Metallbearbeitung im Vordergrund.
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 Begibt man sich in den 2. Stock, findet man die Werkstätten für Emaille und Intarsienarbeiten. Cartier nennt die verschiedenen Arten der Zifferblattveredelungen die Kunst des Feuers. Neben Cloisonné-Emaille werden auch Grisaille-Emaille, Plique-à-jour-Emaille und Champlevé-Emaille hergestellt. Der Aufwand dieser Techniken wird am Beispiel der Santos Du Mont XL mit Falkendekor offensichtlich. Das Zifferblatt mit edlem Champlevé-Emaille benötigt bis zu seiner Fertigstellung ganze 30 Arbeitsstunden.
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Direkt unter dem Dach befindet sich ein Halbgeschoss, das für den kommunikativen Austausch genutzt wird und eine Ausstellung antiker Zeitmesser von Cartier beheimatet, die bis ins Jahr 1874 zurückreichen. 
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Mit der Maison des Métiers d´Art setzt Cartier auf die Bewahrung und Weiterentwicklung traditioneller Handwerksberufe für die Uhrmacherei. Diese Kombination von alter kunsthandwerklicher Veredelung und hoher Uhrmacherei macht Cartier zu einem traditionsbewussten Vorreiter in der Haute Horlogerie.