Fortis: Die neue Marinemaster Kollektion

Für alle, die auf echte Abenteuer statt tägliches Desktop-Diving stehen, hat Fortis die neue Marinemaster gebaut. Um die gesamte Kollektion kennenzulernen und euch einen umfassenden Eindruck vermitteln zu können, durfte ich bereits im August einen Blick hinter die Kulissen der Marke in Grenchen werfen. Was mir nach zwei Tagen Fotografieren, Tragen und Testen besonders im Gedächtnis geblieben ist, lest und seht Ihr genau hier.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Warum Fortis neue Schubkraft hat (long story short)

Dass bei Fortis seit den letzten 3 Jahren ein neuer Wind weht, zeigt sich nicht nur am selbstbewussten Auftritt der Marke, sondern vor allem an den neuen Toolwatches, die aus Grenchen an zahlreiche Handgelenke rund um den Globus verschickt werden. Um weiterhin spannende Projekte vorabzutreiben und um Fortis noch schärfere Konturen zu verleihen, liefert Eigentümer und CEO Jupp Philipp die entsprechende Schubkraft. Mit der Neuauflage der legendären Flieger wurde 2020 das erste Großprojekt unter seiner Ägide lanciert (Hier unsere Reviews dazu). Wer Jupp und sein Team trifft, merkt sofort, dass hier echte Leidenschaft für Uhren und die Weiterentwicklung von Fortis im Vordergrund stehen. Dienst nach Vorschrift ist hier offensichtlich in keinem Dienstplan angedacht. Mit der Marinemaster wird heute die zweite, komplett neugestaltete Kollektion lanciert. Eine echte Kampfansage an die Konkurrenz.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Die Fortis Marinemaster M-44: Das Flaggschiff unter den Toolwatches

Fünf Modelle mit je zwei Bandoptionen zählt die neue Marinemaster Kollektion, wobei die M-44 ganz klar das Flaggschiff unter den frisch lancierten Toolwatches darstellt. Markantes Design, robuste Materialien und überlegene Technik zeichnen diesen Zeitmesser aus, den Fortis explizit nicht als reine Taucheruhr bewerben will. Was auf den ersten Blick vielleicht widersprüchlich erscheint, ist bei genauer Betrachtung mehr als sinnvoll. Die Marinemaster hat den Anspruch eines All-Terrain Begleiters am Handgelenk, der jedes Abenteuer mitmacht. Selbstverständlich kann sie auch als Diver genutzt werden, aber der zu erwartende Aktionsradius erstreckt sich wohl eher über Outdoor-Aktivitäten ohne Neoprenanzug.  

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Das Zifferblatt: Eine Hommage an Fortis

Wer der Marinemaster tief in die Augen schaut, scheint ein wabenförmiges Muster zu erkennen. Und wer ganz genau hinsieht, entdeckt das „O“ von Fortis in flächendeckender Wiederholung, erhaben aus der Oberfläche des Zifferblattes gewachsen. Eine feine Idee, um das schimmernde Muster mit dem eigenen Logo zu verbinden, anstatt das Design anderer zu übernehmen. Zudem unterscheidet sich jede der fünf Marinemaster mindestens durch ihren Farbcode. Bei der M-44 ist es ein kräftiges „Amber Orange“, das auf dem Rehaut, dem Minutenzeiger und an jedem 13. eines Monats aus dem Datumsfenster schimmert.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Damit die Uhrzeit auch in der Dunkelheit eurer Berghöhle beim nächsten Ausflug in die Wildnis abgelesen werden kann, hat Fortis die Zeiger und Indices großzügig mit Superluminova X1 belegt. Sollte euch also in der Einsamkeit der Nacht der Name des Fabrikats an eurem Handgelenk spontan entfallen sein, leuchtet hier sogar der Markenschriftzug samt Logo.

Neues Gehäuse mit neuen Features

Ohne ein starkes Gehäuse läuft auch bei der Marinemaster nichts. In der großen Variante als M-44 misst ihr Korpus 44 mm und bleibt damit der Nomenklatur von Fortis treu. Matte Oberflächen, eine sich zur Gehäusemitte hin verjüngende Fase und ergonomische Formen machen die Uhr sehr angenehm tragbar. Und dass trotz ihrer markanten Größe. Zudem wurde das gesamte Gehäuse aus recyceltem Edelstahl hergestellt.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Dazu gibt es ein neues Feature, das ihr euch anschauen müsst. Da das Case der Marinemaster M-44 ohnehin bis 500 Meter wasserdicht ist und meist weniger getaucht als gewandert wird, hat Fortis auf ein Heliumventil verzichtet. Stattdessen findet ihr bei 10 Uhr das neue Fortis-Lock-System, das durch Drücken und Drehen die beidseitig rotierende Lünette freigibt und wieder arretiert. Der Mechanismus ist intuitiv zu bedienen und liefert ein praktisches wie ungewöhnliches Extra am Handgelenk.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Das Werk 11: Herz mit höchster Präzision  

In meinen Augen brauchen robuste Toolwatches keinen verglasten Gehäuseboden, auch wenn ihr Werk nicht aussieht wie ein alter Traktor vor der Wende. Ist die Botschaft auf dem Rückdeckel so unterhaltsam wie bei der neuen Marinemaster, wird die Verglasung gar komplett obsolet. „Keine Termine und den Horizont vor Augen“ ist genau der Hinweis, den ich von keiner Marke außer Fortis als Gravur erwartet hätte. Leicht provokant und das Outdoor-Thema der Uhr nie aus dem Blick verlassend. Dabei aber nie verkrampft, sondern eher entspannt im Auftritt. Hinter der verschraubten Wand aus Edelstahl befindet sich das Werk 11, das mich mit diesen Eigenschaften überzeugt: C.O.S.C. zertifiziertes Chronometer, 70 Stunden Gangautonomie, automatischer Aufzug, Sekundenstopp und Datumsschnellschaltung. Die Technik kommt aus der Schweizer Manufaktur Kenissi, die auch für Tudor produziert. Auch bei dem Antrieb werden also keinerlei Kompromisse gemacht.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

An meinem Handgelenk sitzt die Marinemaster von Beginn an so sicher wie ich in der Turbine Legend von Marc Rollier. Die Uhr ist entweder mit dem klassischen Block Bracelet aus Edelstahl oder dem Horizon Strap aus Kautschuk in Amber Orange erhältlich. Letzteres greift auch wieder das „O“ aus Fortis auf und setzt damit die Struktur des Zifferblattes gekonnt fort. Aber die Kollektion der Marinemaster hat neben ihrem Flaggschiff M-44 noch vier weitere, spannende Varianten zu bieten.

Die Fortis Marinemaster M-40 in Woodpecker Green

Die Fortis Marinemaster M-40: Vier Farben, inspiriert von der Natur

Mit etwas dezenteren Proportionen ausgestattet, aber wegen ihrer starken Farben genauso spannend, habe ich die Marinemaster M-40 wahrgenommen. Die wichtigsten technischen Unterschiede zur M-44 sind: Die Gehäusegröße von 40 mm, der Wegfall des Fortis-Lock-Systems (dadurch einseitig drehbare Lünette), 300 Meter Wasserdichtigkeit und die Verwendung des Automatik-Kalibers UW-30. Ansonsten haben wir es hier mit 4 starken Toolwatches zu tun, deren Farbgestaltung stets eng mit der Natur und dem Outdoor-Spirit der Modellreihe verbunden bleiben. Neben der oben abgebildeten Variante in leuchtendem Woodpecker Green, gefällt mir auch das Rockstone Gray wegen seiner starken Kombinierbarkeit besonders gut.

Die Fortis Marinemaster M-40 in Rockstone Gray

Zu den verbliebenden zwei Farben gehören ein strahlendes Snow White sowie ein sattes Serenity Blue, die den Unisex-Charakter der M-40 Modelle weiter unterstreichen.

Die Fortis Marinemaster M-40 in Snow White

Die Fortis Marinemaster M-40 in Serenity Blue

Fazit: Fortis Marinemaster

Mit der neuen Marinemaster liefert Fortis 5 starke Toolwatches die deutlich mehr abkönnen, als Alltag und Desktop Diving. Mit technischen Features wie dem Fortis-Lock-System und ihrem markanten Design, gehören sie für mich zu den spannendsten Neuheiten des Jahres. Zudem zeigen sie eindrucksvoll die neue Schubkraft, mit der Fortis seit 2018 unterwegs ist.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Die Marke selbst stahlt in meinen Augen eine sympathische Zugänglichkeit gegenüber Fans und Kundschaft aus, weil sie ihrem Ziel, kompromisslose Einsatzuhren für jede Mission zu bauen, ohne Allüren treu bleibt. Dazu kommt der Einsatz hochwertiger Manufakturwerke von Kenissi und starker Design-Ideen wie der Verwendung des Fortis „O“s als Oberflächenmuster für Zifferblatt und Armband.

Die Fortis Marinemaster M-44 in Amber Orange

Die Preise der neuen Marinemaster M-44 liegen bei 4.250 Euro mit dem Horizon Strap aus Kautschuk sowie bei 4.600 Euro mit dem klassischen Block Bracelet. Die Auslieferung erfolgt ab Beginn des kommenden Jahres. Die 40 mm große M-40 kostet 2.950 in der Ausführung mit Horizon Strap und 3.300 Euro samt Block Bracelet. Nachdem ich beide Varianten am Arm hatte, kann ich jedem die Stahlvariante plus zusätzliches Kautschukband empfehlen. Sowohl die Optik wie auch das Tragegefühl sind in beiden Versionen komplett unterschiedlich, aber dabei so gut, dass sich der Verzicht auf einer der Varianten auch als solcher anfühlen würde.

Weitere Informationen zu Fortis und der neuen Marinemaster findet ihr hier.


Text & Bilder © David Schank, Watchlounge