Zenith schlägt mit der Defy Lab ein neues Kapitel im mechanischen Uhrenbau auf. Denn ihr neuentwickelter Gangregler ist der Schlüssel zu einer Präzision, der die des konventionellen Systems aus Unruh und Spiralfeder bei weitem übertrifft.

Die Zenith Defy Lab

Seitdem Christiaan Huygens im Jahr 1675 eine Uhr mit Unruh und Spiralfeder präsentierte, findet dieses Grundprinzip der Justierung und Gewährleistung der Ganggenauigkeit mechanischer Zeitmesser bis heute Verwendung. Selbstverständlich hat die technische Evolution zu einer steten Optimierung dieses Prinzips geführt, doch gänzlich in Frage gestellt wurde es noch nie.

An dieser Stelle der Geschichte setzt die Präsentation der Defy Lab an. Etwas mehr als 342 Jahre nach Christiaan Huygens bahnbrechender Konstruktion zur Gangregelung, setzt Zenith ein Ausrufezeichen in Sachen Uhrwerksentwicklung im Dienste der Präzision.

Konkret ersetzt ein neuartiger Gangregler aus einem einzigen Stück monokristallinem Silizium die Unruh samt Spiralfeder und Anker. Die über 30 Einzelteile eines herkömmlichen Regulierorgans einer mechanischen Uhr werden bei der Defy Lab durch ein einziges, 0,5 mm hohes Bauteil vollständig ersetzt. Die Bauhöhe eines herkömmlichen Regulierorgans beträgt dagegen circa 5 mm.

Die Zenith Defy Lab

Dieser neue Gangregler schlägt zudem mit einer unglaublichen Frequenz von 15 Hertz und besitzt eine Gangreserve von 60 Stunden, womit er den El Primero um 10 Prozent übertrumpft.

Diese extreme Frequenz ermöglicht eine zehnmal höhere Ganggenauigkeit der Uhr, weshalb die durchschnittliche Gangabweichung der Defy Lab bei surreal klingenden und revolutionär winzigen 0,3 Sekunden pro Tag liegt. Schaut man als Vergleich auf die ChronometerKriterien der COSC, die eine tägliche Gangabweichung von minus 4 bis plus 6 Sekunden erlauben, wird die horologische Meisterleitung, die hinter der Defy Lab steckt weiter manifestiert.

Das Automatikkaliber, in dem diese revolutionäre Technik sich entfaltet, hört auf den Namen ZO342. Dabei steht ZO für Zenith Oscillator und 342 für die bereits oben erwähnte Zahl an Jahren, die seit der Erfindung des konventionellen Gangreglers durch Christiaan Huygens vergangen sind.

Die Zenith Defy Lab

Neben der bis dato singulären Präzision, ist zudem keine Schmierung mehr notwendig, da keine Teile mehr miteinander in Kontakt stehen. Zudem ist das neue Siliziumbauteil unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen, Schwerkrafteinflüssen und magnetischen Feldern, die bei den herkömmlichen Gangreglern zu einer Verminderung der Ganggenauigkeit führen können.

Verpackt wurden die ersten zehn Modelle der Defy Lab in 44 mm großen Gehäusen aus Aeronith, dem leichtesten AluminiumComposite. Sie alle waren bereits zum Zeitpunkt der Premiere ausverkauft, aber 2018 möchte Zenith weitere Uhren mit der präzisionsstarken Technik aus dem Defy Lab auf den Markt bringen.

Neben der industrialisierten Reproduktion der Technik sollen weitere Marken des LVMHKonzerns wie Tag Heuer darauf zugreifen können und zudem auch Dritte die Möglichkeit haben, Werke mit dem SiliziumOszillator zu kaufen. Die Revolution der Präzision hat also gerade erst begonnen.

Die Zenith Defy Lab

Text: David Schank, Editor Watchlounge

Bilder: Zenith