Breguet präsentiert mit der neuen Marine Équation Marchante 5887 eine große Komplikation, die zugleich eine Hommage an die historischen Marinechronometer darstellt, die unter Firmenpatron Abraham-Louis Breguet im frühen 19. Jahrhundert für die Schiffsflotte des französischen Königs Ludwig XVIII. konstruiert worden sind.

Die Breguet Marine Equation Marchante

Das Modell verbindet die sogenannte Zeitgleichung, als höchst rare uhrmacherische Komplikation, mit der zeitgenössischen Optik der Marine-Linie. Diese Zeitgleichung ermöglicht die Anzeige der Abweichungen zwischen der mittleren Sonnen- oder Ortszeit und der wahren Sonnenzeit, die sich aus der elliptischen Umlaufbahn und geneigten Achse der Erde ergeben.

Seit der Antike diente die Sonne als Grundlage der Zeitmessung. Allerdings sind die, auf Sonnenuhren angezeigten, scheinbaren Bewegungen der Sonne aus den erwähnten Gründen im Jahreslauf unregelmäßig. Mit der Verbesserung des gleichmäßigen Gangs mechanischer Uhren wurde die wahre Sonnenzeit durch die mittlere Ortszeit oder bürgerliche Zeit abgelöst, bei der alle Tage 24 Stunden dauern. Dabei weicht die wahre Sonnenzeit über das Jahr maximal –14 Minuten und +16 Minuten von der mittleren Sonnenzeit ab. Nur an vier Tagen im Jahr stimmen die beiden Zeiten überein. Da sich die Unregelmäßigkeit des wahren Sonnenstands im Vergleich zur mittleren Sonnenzeit an denselben Daten im Jahr wiederholt, können die Uhrmacher diese mit einer besonderen Nockenscheibe mechanisch reproduzieren. Diese Zeitgleichungsscheibe hat die Form einer Niere und muss exakt gearbeitet sein. Der Nocken steuert über einen mechanischen Taster, den Zeitgleichungshebel, der für die Anzeige der Abweichungen zwischen der bürgerlichen Zeit und der wahren Sonnenzeit sorgt.

Die Breguet Marine Equation Marchante

Die neue Marine Équation Marchante verbessert dieses Prinzip, indem sie simultan die bürgerliche Zeit und die wahre Sonnenzeit anzeigt, und zwar mit zwei verschiedenen Minutenzeigern. Der Zeiger für die wandernde Zeitgleichung, der mit einer facettierten und vergoldeten Sonne geschmückt ist und das direkte Ablesen der Minuten der wahren Sonnenzeit erlaubt, ist also eine bequeme und zeitsparende Lösung. Dazu muss der Sonnenzeit-Minutenzeiger einerseits wie der Minutenzeiger der Ortszeit in herkömmlicher Weise über das Zifferblatt kreisen, andererseits gleichzeitig jeden Tag seine Stellung diesem gegenüber verändern, um die wahre Sonnenzeit im Hinblick auf die Zeitgleichung anzuzeigen.

Ergänzt wird die Komplexität der wandernden Zeitgleichung in dieser Grande Complication durch einen ewigen Kalender. In zwei Fenstern zwischen 10 und 11 sowie 1 und 2 Uhr werden einerseits die Wochentage und andererseits die Monate und das Schaltjahr angezeigt. Das Datum kann an einem retrograden Zeiger mit Ankerspitze abgelesen werden, der über einen Kreisbogen zwischen 9 und 3 Uhr wandert. Die Verteilung all dieser Informationen auf dem Zifferblatt soll ein einfaches und intuitives Ablesen ermöglichen.

Die Breguet Marine Equation Marchante

Auf der Vorderseite präsentiert das Zifferblatt zwei Guillochagen, wobei das «Wellen»-Motiv speziell für diese Novität kreiert wurde. Die Rückseite gewährt, dank einem Saphirboden, einen direkten Blick ins Innere. So lassen sich die Brücken bewundern, die sorgfältig ziseliert wurden, um die Royal Louis, ein Schlachtschiff ersten Ranges der französischen königlichen Marine, in allen Details darzustellen. Das Federhaus wiederum ist mit einer Windrose, als Verweis auf die astronomische Navigation, geschmückt.

Herz und Hirn der Uhr basieren auf dem automatischen Kaliber 581DR, das allerdings noch mit einer dritten Komplikation ausgestattet wurde: einem 60-Sekunden-Tourbillon, dessen Drehgestell aus Titan eine Breguet-Unruh mit Siliziumspiralfeder birgt. Dank dieser Feder kann die Unruh mit einer Frequenz von 4 Hz schwingen und trotzdem von der für eine Automatikuhr besonders komfortablen Gangreserve von maximal 80 Stunden profitieren.

Die Breguet Marine Equation Marchante

Diese große Komplikation wird in einem Gehäuse von 43,9 mm Durchmesser aus Roségold oder Platin angeboten. Das Modell in Roségold ist mit einem versilberten Zifferblatt und einem anthrazitfarbenen Uhrwerk ausgestattet, die Platinversion mit einem blauen Zifferblatt und einem rhodinierten Werk. Die Preise liegen bei 207.600 Euro für die Version im Platingewand sowie 222.400 Euro für die Variante mit roségoldenem Gehäuse.