Die neue Breguet Classique Souscription 2025

Mit der Classique Souscription 2025 lanciert die Maison Breguet eine Uhr, die mehr ist als eine neue Referenz in der Classique-Linie: Sie ist ein Manifest. Ein Manifest des handwerklichen Anspruchs, ein Bekenntnis zur eigenen Geschichte und ein bedeutungsvolles Debüt unter dem neuen CEO Gregory Kissling. Rechtzeitig zum 250-jährigen Jubiläum der Marke erinnert die Uhr an ein Kapitel, das den Beginn der modernen Uhrmacherei mitgeprägt hat: die von Abraham-Louis Breguet entwickelte und vermarktete Souscription-Taschenuhr. Diese Idee, die Haute Horlogerie einem größeren Publikum zugänglich zu machen, ist heute aktueller denn je – und erfährt durch die Neuinterpretation als Armbanduhr eine eindrucksvolle Renaissance.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Dass diese Uhr zugleich den Auftakt einer neue Ära unter Gregory Kissling markiert, scheint kaum Zufall zu sein. Mit Bedacht wurde ein Modell gewählt, das sowohl handwerklich als auch strategisch in der DNA der Marke verankert ist. Die Classique Souscription 2025 ist keine stilisierte Replik, sondern eine durch und durch zeitgenössische Breguet. Entworfen für Sammler mit historischem Bewusstsein und einem Blick für die feinen Unterschiede. Der Weg dorthin führt durch die Geschichte der Maison, durch die Ideenwelt von Abraham-Louis Breguet und mitten hinein in die Gegenwart, in der Handarbeit, Innovation und Understatement wieder zu Leitmotiven werden

Die Breguet Classique Souscription 2025

Die historische Idee der Souscription-Uhr

Die Ursprünge der Souscription-Uhr gehen auf das Jahr 1797 zurück: Abraham-Louis Breguet ist wieder nach Paris zurückgekehrt, nachdem er die Seine-Metropole infolge der Französischen Revolution zuvor verlassen hatte. Am Quai de l’Horloge auf der Île de la Cité nimmt er seine Arbeit wieder auf. Breguet ist seinerzeit allerdings nicht bloß genialer Uhrmacher, sondern auch Unternehmer mit visionärem Geschick. So ist seine Souscription nicht nur eine neue Uhr, sondern auch ein neuartiges Vermarktungskonzept: Kunden zahlen ein Viertel des Kaufpreises im Voraus – die „Souscription“ – und sichern sich damit die Lieferung eines Zeitmessers, der sich noch in Produktion befindet. Für Breguet bedeutet es finanzielle Planungssicherheit und für seine Kunden die Teilhabe an technischer Avantgarde.

Die damalige Souscription-Uhr zeichnet sich durch funktionale Klarheit und technische Robustheit aus. Ein einziger Zeiger, weiß emailliertes Zifferblatt, ein großes, solides Uhrwerk – mit diesen Merkmalen wendet sich Breguet an eine neue Klientel, die bislang kaum Zugang zu präziser Uhrmacherei hat. Ein nahezu demokratischer Ansatz innerhalb der damals durchaus aristokratisch geprägten Disziplin. Die Bedeutung dieser Idee kann kaum überschätzt werden, denn Breguet versteht, dass Exzellenz nicht nur im Produkt liegt, sondern auch in der Art, wie man es zugänglich macht. In der Folgezeit werden über 700 dieser Taschenuhren gefertigt. Sie unterscheiden sich in kleinen Details, bleiben aber ihrer gestalterischen Grundidee treu: maximale Einfachheit bei gleichzeitigem Anspruch auf höchste mechanische Güte. Damit wird die Souscription zur Blaupause für eine neue Art von Uhrmacherei – funktional, wirtschaftlich gedacht und dennoch kompromisslos in der Qualität. Ein Prinzip, das auch im 21. Jahrhundert nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Die Wiedergeburt im Jubiläumsjahr 2025

Mit der Classique Souscription 2025 kehrt dieses Konzept nun zurück – allerdings in einem gänzlich neuen Kontext. Der Zeitmesser erscheint in einem Jahr, das für Breguet selbst historische Bedeutung hat: 2025 feiert die Maison ihr 250-jähriges Bestehen. Passender könnte der Anlass nicht sein, um eine Ikone aus der eigenen Geschichte neu zu denken.

Das Modell bleibt der ästhetischen Idee des Originals treu, übersetzt diese aber konsequent in die Gegenwart. Das weiße Grand-Feu-Emaillezifferblatt zitiert historische Vorbilder bis ins Detail. Es ist makellos ausgeführt, mit klassischer Eisenbahnminuterie und den typischen arabischen Breguet-Ziffern, leicht geneigt aufgetragen, um optimale Lesbarkeit zu gewährleisten. Der einzelne, flammengebläute Breguet-Zeiger ist aus Stahl gefertigt, seine offene Spitze handgebogen – ein Paradebeispiel klassischer Uhrmacherei.

Die Breguet Classique Souscription 2025
Die feine Signatur zeigt sich nur in einem bestimmten Winkel auf dem Zifferblatt. Die Individualnummer haben wir unkenntlich gemacht.

In der Tiefe des Zifferblatts entdeckt man bei genauem Hinsehen eine diskrete Geheimsignatur zwischen Zentrum und 6-Uhr-Position – eingraviert mit einem Pantographen, wie ihn bereits Breguet selbst nutzte. Diese Technik wurde ursprünglich eingeführt, um Fälschungen zu verhindern, und wird bis heute in der Manufaktur mit traditionellem Werkzeug praktiziert. Hinzu kommen Schriftzüge wie „Souscription“ und die individuelle Seriennummer, die mit derselben Sorgfalt in der Emaille verewigt wurden.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Das neue Breguet-Gold: Materialität mit Geschichte

Erstmals kommt bei diesem Modell eine neue, hauseigene Legierung zum Einsatz: Breguet-Gold. Es handelt sich um eine 18-Karat-Legierung aus Gold, Silber, Kupfer und Palladium. Der Farbton ist warm und dezent roséfarben, inspiriert von historischen Uhrengehäusen aus dem 18. Jahrhundert. Dabei steht nicht nur die Farbe im Fokus, sondern auch technische Eigenschaften wie Korrosionsbeständigkeit, Polierverhalten und dekorative Kompatibilität mit klassischen Finissierungen.

Das 40 mm große Gehäuse ist 10,8 mm hoch und verzichtet bewusst auf klassische Breguet-Kanneluren. Stattdessen betont ein fein satiniertes Mittelteil die Schlichtheit der Form. Die Bandanstöße sind ergonomisch gewölbt und gehen harmonisch in das Uhrgehäuse über. Eine moderne Weiterentwicklung, die das Tragegefühl spürbar verbessert. Selbst kleinste Details wie der Wechsel des Bandanschlusswinkels wurden so gestaltet, dass sie die historische Linie zitieren, dabei aber die Ansprüche heutiger Träger nach maximalem Komfort erfüllen.

Die Krone ist fein gerändelt, signiert und bewusst ohne aufgesetzten Schutz ausgeführt. Auch dies eine Hommage an die Schlichtheit der historischen Modelle. Geschützt wird das Zifferblatt durch ein Saphirglas im sogenannten Chevé-Profil: flach in der Mitte und sanft gewölbt an den Rändern. Auch dieses Detail ist mehr als eine Reminiszenz. Es war Abraham-Louis Breguet selbst, der dieses Glaskonzept in der Uhrmacherei einführte.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Kaliber VS00: Reduktion als Konzept

Das neue Handaufzugswerk VS00, das durch den gewölbten Saphirglasboden sichtbar ist, wurde eigens für dieses Modell konstruiert. Es basiert auf dem Prinzip der Reduktion. Die Architektur des Werks ist klassisch: fein gestrahlte Platinen aus vergoldetem Messing, gebläute Schrauben und eine exklusive Guillochierung mit dem Muster „Quai de l’Horloge“. Die Unruh arbeitet mit einer Frequenz von 3 Hz (21.600 Halbschwingungen pro Stunde) – ein Hinweis auf historische Kaliber – und liefert eine beeindruckende Gangreserve von 96 Stunden.

Das Werk verzichtet bewusst auf sämtliche Komplikationen. Stattdessen stehen Symmetrie, mechanische Integrität und ästhetische Kohärenz im Zentrum. Es ist ein Werk für Puristen, das in seiner Disziplin fast an zen-buddhistische Klarheit erinnert. Die Dekoration ist zurückhaltend, aber makellos: fein gestrahlte Oberflächen, ein exklusives Guilloché-Muster auf der Rückseite sowie eine Gravur mit Worten von Abraham-Louis Breguet auf dem Sperrrad.

Besonders erwähnenswert ist die Hemmung des Kalibers: Sie basiert auf einer klassischen Schweizer Ankerhemmung, jedoch mit modifizierten Palettenwinkeln und einer speziell justierten Spirale, die in den Ateliers von Breguet handgefertigt und thermisch gebläut wird. Auch die Montage des Werkes erfolgt vollständig in Handarbeit – vom Einpassen der Lagersteine bis zur finalen Reglage durch erfahrene Uhrmachermeister.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Zifferblattgestaltung: Tiefenwirkung und Minimalismus

Die Wahl eines Grand-Feu-Emailzifferblatts ist ein bewusster Akt der Konzentration auf das Wesentliche. Die Technik gilt als eine der anspruchsvollsten in der Zifferblattherstellung. Jede Schicht Emaille muss mehrfach gebrannt werden, jede Unregelmäßigkeit führt zum Scheitern. Das Ergebnis ist ein makellos glatter, leicht gewölbter Untergrund, dessen weiße Oberfläche bei Licht unterschiedliche Nuancen zeigt.

Die Eisenbahnminuterie – exakt proportioniert, leicht vertieft gezeichnet – verleiht dem Zifferblatt Struktur. Die typischen Breguet-Ziffern sind in Petit-Feu-Technik aufgetragen. Sie wirken nicht gedruckt, sondern integriert. Das Spiel zwischen Emaille und schwarzer Typografie erzeugt eine visuelle Tiefe, die das Auge fesselt. Bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen erscheinen die Indizes beinahe plastisch.

Der Zeiger ist wiederum ein Kapitel für sich: Als flammengebläute Einzeiger ist er hohlgeformt, von Hand gebogen und poliert. Seine offene Spitze endet in einer eleganten Kurve, die sich leicht über die Minuterie neigt – eine perfekte Ausgewogenheit zwischen Funktion und Form.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Bedeutung innerhalb der Breguet-Kollektion

Die Classique Souscription 2025 ist nicht einfach ein Neuzugang innerhalb der Classique-Linie. Vielmehr markiert sie einen Wendepunkt in der Produktstrategie des Hauses. Während viele andere Modelle bei Breguet auf komplexe Komplikationen oder aufwendig verzierte Guilloché-Zifferblätter setzen, ist diese Uhr radikal einfach – und genau deshalb so wichtig. Sie signalisiert eine Rückkehr zum Ursprung, zu den konzeptionellen Fundamenten, die Abraham-Louis Breguet selbst gelegt hat. Gleichzeitig verweist sie auf eine neue Positionierung der Marke, in der Reduktion nicht als Einschränkung, sondern als höchster Ausdruck von Uhrmacherkunst verstanden wird.

Außerdem zeigt sich, dass Breguet bereit ist, mit konventionellen Erwartungen zu brechen. Die Entscheidung, die neue Uhr mit nur einem Zeiger auszustatten, ist mehr als eine historische Reminiszenz. Sie ist ein Statement, das sich bewusst von der Mehrzeiger-Komplexität vieler Mitbewerber abgrenzt und damit eine eigene Formensprache etabliert – jenseits von Trends und kurzlebigen Moden.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Positionierung im Markt: Luxus durch Substanz

Mit einem Preis von 52.300 Euro positioniert Breguet die Classique Souscription 2025 klar im oberen Premiumsegment – und dennoch unterschiedlich zu vielen Mitbewerbern. Denn während andere Marken in diesem Preisbereich mit Komplikationen oder ultraflachen Gehäusen punkten wollen, setzt Breguet auf Historie, Authentizität und vollendetes Handwerk. Das macht die Uhr besonders interessant für alle, die über die rein funktionale Betrachtung hinausgehen und tiefergehende Werte suchen. Analog zum Bestellvorgang der historischen Souscription aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, bestätigt die Zahlung eines Viertels des Preises den Auftrag und die Uhr wird in der Manufaktur von Breguet produziert. Die Differenz wird bei der Abholung des Zeitmessers in den darauffolgenden Monaten beglichen.  

Für viele Sammler ist die Uhr deshalb eine Einladung zur intellektuellen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Uhrmacherei. Sie appelliert an Kenner, die verstehen, dass ein einziger Zeiger in der richtigen Kontextualisierung mehr Tiefe vermitteln kann als ein ganzer Strauß an Komplikationen. Luxus wird hier neu definiert – als innere Haltung, nicht als bloßes technisches Datenblatt.

Dabei spielt auch das Thema Exklusivität eine Rolle: Die Uhr ist limitiert – wenn auch nicht extrem – und wird über ein Netzwerk ausgewählter Breguet-Boutiquen und Konzessionäre vertrieben. Ob sie Teil einer künftigen „Souscription“-Serie wird, ist gegenwärtig noch offen. Schon jetzt aber gilt sie als Sammlerstück, das nicht nur durch seine Ästhetik, sondern durch seine historische Aufladung punktet.

Die Breguet Classique Souscription 2025

Die Breguet Classique Souscription: Beginn einer neuen Epoche?

Ob die neue Breguet Classique Souscription 2025 ein Jubiläumsmodell bleibt oder den Auftakt zu einer ganzen Linie bildet, wissen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Doch bereits jetzt lässt sich erkennen, dass Breguet mit diesem Modell einen klaren Kurs einschlägt: zurück zu den Wurzeln, aber mit dem Wissen und den Ressourcen des 21. Jahrhunderts. Gregory Kissling hat damit nicht nur eine ikonische Uhr vorgestellt, sondern ein Programm formuliert – subtil, leise und dennoch mit Nachdruck.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Haltung in den kommenden Jahren manifestieren wird. Ob weitere Modelle der historischen Breguet-Uhren neu interpretiert werden, oder ob der Weg zu einer neuen, reduzierten Formensprache führt, die auf dem Geist der Souscription aufbaut. Eines aber ist sicher: Die Maison Breguet hat im Jubiläumsjahr nicht nur eine Uhr geschaffen. Sie hat ein Zeichen gesetzt.

Weitere Informationen zur Breguet Classique Souscription finden Sie auf der Seite der Maison hier


Text ©Cedric Schneiders, Watchlounge Editor • Bilder ©David Schank