Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième Complet Phases de Lune

Eine Uhr, 9 Wörter und 60 Zeichen. Daraus besteht die Visitenkarte der Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième Complet Phases de Lune. Sie ist die ungewöhnliche Verbindung einer luxuriösen Toolwatch mit traditionellen Komplikationen der Haute Horlogerie. Was den Diver Deluxe darüber hinaus spannend macht, haben wir beim Test dieses Zeitmessers herausgefunden.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Die Bathyscaphe: Ikone der Taucheruhren seit 1956

Blancpain gilt seit seiner Gründung im Jahr 1735 als älteste Uhrenmarke der Welt und schaut, selbst in der noch von lebenden Zeitzeugen erzählbaren Vergangenheit, auf ein besonders spannendes Erbe zurück. Bereits 1953 präsentiert man mit der Fifty Fathoms seine erste Taucheruhr, die an die Bedürfnisse der  französischen Marine angepasst wird. Eine robuste Toolwatch, deren Funktionalität sich nach den hohen Ansprüchen des Militärs richtet. Markante Wasserdichtigkeit (Fifty Fathoms bzw. 50 Faden entsprechen 300 Feet oder 91,5 Meter Tauchtiefe), Ablesbarkeit bei Nacht, hohe Präzision und echte Nehmerqualitäten im Dienst. Neben dieser etwa 41 mm großen Einsatzuhr arbeitet der damalige Blancpain-CEO Jean-Jacques Fiechter mit seinem Team an einer zivilen Version des Divers. Das Ergebnis wird 1956 in Form der Bathyscaphe lanciert. Ihr Name ist eine Reminiszenz an das Tiefseetauchboot des legendären Schweizer Erfinders August Piccard. Die wesentlichen Unterschiede zur Fifty Fathoms liegen damals in dem kleineren Gehäusedurchmesser von 37 mm, der dünneren Drehlünette sowie der zusätzlichen Datumsfunktion – Sie sehen schon, der Fokus liegt seit jeher auf der Alltagstauglichkeit. Besonders alltagstauglich ist auch die aktuelle Bathyscaphe Quantième Complet Phases de Lune, die hier eine überraschende Parallele zum Ursprung des Modells zieht.  

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Die Bathyscaphe heute: Toolwatch mit feinen Komplikationen

Es ist durchaus ungewöhnlich, dass puristische Klassiker aus dem Genre der Einsatzuhren mit Komplikationen der Haute Horlogerie gespickt werden. Darin liegt allerdings auch die Chance, feine Handwerkskünste in einem Umfeld zu präsentieren, das ansonsten mit bloß zwei oder drei Zeigern auskommt. Schließlich blickt Blancpain auf eine reiche Historie im Bau komplexer Zeitmesser zurück und ist gleichzeitig Pionier in der Entwicklung der Taucheruhr. Die Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième Complet Phases de Lune hat deshalb gute Karten, für eine Goldmedaille in der Kategorie „best of both worlds“.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Ihr Gehäuse besteht aus satiniertem Titan und hat einen Durchmesser von 43 mm bei 13,3mm Bauhöhe. Letztere ist erfreulich dezent, was sich auch auf den hohen Anspruch der Marke im Werkebau zurückführen lässt, dazu aber später mehr. Die einseitig drehbare Titanlünette hat eine Keramikeinlage mit LiquidMetal-Indikatoren. Zudem ist die applizierte Dreiecksmarkierung bei 12 Uhr mit Leuchtmasse gefüllt. Die Krone sowie der Gehäuseboden mit Saphirglasfenster sind verschraubt und ermöglichen in Kombination mit dem Dichtsystem eine Wasserdichtigkeit bis 30 bar.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Das Zifferblatt bietet eine hellgraue Bühne als Hintergrund, auf der große, kreisförmige Indizes die Stunden anzeigen, während 3, 6, 9 und 12 Uhr durch längliche Keilindexe Darstellung finden. Im Mittelpunkt stehen hier allerdings ganz klar die klassischen Komplikationen des Divers: Der vollständige Kalender verfügt über die, aus der Villeret-Kollektion bekannten, zwei Fenster samt zentralem Zeiger. Hierbei präsentiert das linke Fenster den Wochentag und das rechte den Monat. Der zentrale Zeiger mit roter, geschwungener Spitze ist für die Anzeige des Datums verantwortlich.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Da es sich um einen vollständigen Kalender, allerdings nicht um einen Jahres- oder gar Ewigen Kalender handelt, ist für Monate mit weniger als 31 Tagen eine manuelle Korrektur erforderlich. Die Mondphasenanzeige befindet sich direkt unter den zentralen Zeigern in einem großen, abgeschrägten Fenster. Der Sekundenzeiger hat eine lange rote Spitze, die bis zum Rand des Zifferblatts reicht. Ein spannendes Gesicht der Uhr, das dem sportlichen Bathyscaphe-Tauchergehäuse einen Touch Haute Horlogerie verleiht.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Das Blancpain Kaliber 6654.P

Angetrieben wird die Uhr vom Automatikkaliber 6654.P. Es basiert auf dem Blancpain-Werk 1151, das bereits in anderen Bathyscaphe-Modellen zu finden ist. Es schlägt mit einer Frequenz von 4 Hertz und verfügt über eine Gangautonomie von 72 Stunden nach Vollaufzug. Kenner des Basiskalibers werden sich fragen, wo die ursprünglichen 100 Stunden Gangreserve geblieben sind. Das circa 25 Prozent große Energie-Delta wird von dem Kalender-Modul verbraucht, das die Komplikationen dieser Bathyscaphe erst möglich macht. Im Übrigen sind 72 Stunden alles andere als ein Kompromiss. Aber zurück zu den Fakten: Das Kaliber 6654.P besteht aus 321 Einzelteilen und verfügt über einen abgesicherten Kalendermechanismus, damit die empfindliche Mechanik keinen Schaden nimmt, wenn der Benutzer versucht, das Datum während des Mitternachtswechsels zu verstellen.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Wie so oft gibt es verschiedene Bandoptionen, wovon uns die hier vorgestellte Version mit NATO-Strap am besten gefällt. So wird die Sportlichkeit des Modells unterstrichen und der Tragekomfort hervorgehoben. Zudem ist der Diver damit auch immer bereit für den nächsten Tauchgang, auch wenn die Uhr auf den ersten Blick nicht nach 30 bar Wasserdichtigkeit aussieht.

Die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième

Fazit: Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième Complet Phase de Lune

Blancpain etabliert mit der Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième Complet Phase de Lune eine raffinierte Note in dem Portfolio seiner Taucheruhren, indem traditionelle Komplikationen mit der robusten Ästhetik der Toolwatch kombiniert werden. Sie kann Office, Alltag, Red Carpet und Action. Eine seltene Gabe, bei einer so markanten Uhr. Oder ist sie doch eher elegant? Am Ende entscheidet diese Frage nur der persönliche Geschmack. Der Preis liegt, wie hier getestet, bei aktuell 16.000 Euro.

Weitere Informationen zu Modell und Marke finden Sie direkt auf der Seite des Herstellers hier

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Text & Bilder © David Schank, Watchlounge