Hands-On: Die neue Blancpain Air Command Flyback Chronograph in Titan
Die Überraschung war perfekt, als Blancpain 2019 die Neuauflage der legendären Air Command lancierte. Sammler und Fans der Marke rissen sich um die bloß 500 Exemplare des historisch inspirierten Flyback-Chronographen, die nach einem Wimperschlag ausverkauft schienen. Ein echter Coup, mit dem die Traditionsmanufaktur aus dem Vallée de Joux eine der stärksten Neuheiten der letzten Jahre geliefert hat. Nun hat Blancpain eine weitere Variante der Air Command präsentiert, die vor allem mit ihrem schimmernd blauen Farbschema sowie ihrem leichten Gehäuse aus Titan überzeugt. Doch neben dem Offensichtlichen, sind uns auch zahlreiche Details aufgefallen, die Sammlerherzen höherschlagen lassen.
Machen wir es kurz und schmerzlos: Aus technischer Perspektive ist der Materialwechsel von Edelstahl zu Titan (Grad 23) der bedeutendste Unterschied zwischen der Air Command Flyback Chronograph aus 2019 und der aus 2021. Anders sieht es mit der Optik aus, wo es zahlreiche Differenzen gibt, die für spannenden Gesprächsstoff in Sammlerkreisen sorgen. Das Gehäuse behält seine – an die historische Designvorlage angelegte – Form aus den 1950er Jahren bei und entspricht mit einem Durchmesser von 42,5 mm und einer Höhe von 13,7 mm den gewohnten Proportionen des Modells. Neu ist das aufwendig gestaltete Oberflächenfinish, das mit gebürsteten Hörnern samt polierter Fase am Übergang zu den Flanken überzeugen kann. Analog zu dem Original, ist die Air Command mit einer beidseitig drehbaren Lünette samt Countdown-Skala ausgestattet.
Kommen wir zu dem zweiten Punkt, der die neue Air Command Flyback Chronograph definiert, ihr schimmerndes Blau. Neben klassischem Schwarz und trendigem Grün, gehört Blau zu den absoluten Klassikern, wenn es um sportliche Farbschemata von Zeitmessern geht. Blancpain setzt gleich an drei Stellen auf die prominente Couleur, die je nach Lichteinfall in verschiedenen Intensitätsstufen schimmert. Ihre kratzresistente Lünette besteht aus blauer Keramik. Dazu passend schließt sich das Zifferblatt mit feinem Sonnenschliff an. Abschließend sorgt ein Armband aus blauem Kalbsleder für besten Tragekomfort. Wer genau vergleicht, stellt sofort fest, dass hier weiße Leuchtmasse zum Einsatz kommt und die ursprüngliche Farbe der ersten Air Command keine Verwendung findet. Konkret wird also keine farbliche Imitation der historischen Radium-Leuchtmasse vorgenommen, was eine polarisierende Entscheidung ist. In zahlreichen Gesprächen mit Sammlern und Fans dazu gab es entweder pro oder contra Stimmen, wobei wir die Relevanz beider Varianten nachvollziehen können.
Das Werk der Air Command: Manufaktur pur
Hinter dem Saphirglasboden hat Blancpain für einen Hightech-Antrieb gesorgt, der auch Fans anspruchsvoller Uhrwerke begeistert. Das hauseigene Kaliber F388B glänzt mit einem integrierten Automatik-Chronographen samt Säulenrad und vertikaler Kupplung – was ein perfektes Starten und Stoppen ohne Ruckeln gewährleistet. Zudem handelt es sich um einen Flyback-Chronographen, wodurch man, mit nur einem einzigen Tastendruck die aktuelle Zeitmessung zurückzusetzen und eine neue starten kann, während der Chronograph läuft. Eine klare Optimierung zum dreistufigen Stopp-Reset-Start-Vorgang. Das Automatik-Kaliber F388B ermöglicht dank seiner Frequenz von 5 Hz die Berechnung von 1/10-Sekunden und verbessert die Genauigkeit der Uhr. Eine antimagnetische Siliziumspirale sorgt zudem für mehr Alltagstauglichkeit.
Fazit: Die neue Blancpain Air Command Flyback Chronograph
Mit der neuen Air Command Flyback Chronograph aus Titan liefert Blancpain einen spannenden Nachfolger für einen seiner populärsten Zeitmesser mit Stoppfunktion. Anders als bei der Stahlvariante aus 2019 wird es hier keine Limitierung der Stückzahl geben. Neben den changierenden Blautönen hat uns besonders der Tragekomfort dank Titangehäuse und dessen raffiniertes Finish überzeugt. Der Preis der neuen Blancpain Air Command Flyback Chronograph liegt bei 17.720 Euro.
Weitere Informationen zur Blancpain Air Command finden Sie hier.
Text & Bilder ©David Schank, Watchlounge
