Während viele Uhrenmarken über schlechte Zahlen klagen, herrscht bei Audemars Piguet in Le Brassus gelassener Optimismus. Entgegen des allgemeinen Trends konnte die Manufaktur auch 2016 ihre Umsätze steigern. Wir hatten Gelegenheit, im Interview darüber mit AP CEO François-Henry Bennahmias zu sprechen.

François-Henry Bennahmias ist seit 1994 bei Audemars Piguet und seit 2012 CEO des Familienunternehmens in Le Brassus.
François-Henry Bennahmias ist seit 1994 bei Audemars Piguet und seit 2012 CEO des Familienunternehmens in Le Brassus. Sein Markenzeichen: Er nimmt kein Blatt vor den Mund.

Watchlounge: Monsieur Bennahmias, wie sind die ersten drei Quartale 2016 für AP gelaufen? Sind Sie zufrieden mit den Zahlen?

François-Henry Bennahmias: Für den Moment haben wir gute Ergebnisse. Und wir sind auch schon wieder stärker gewachsen als im vergangenen Jahr. Angesichts des vorherrschenden Klimas in der Branche ist das keine Kleinigkeit. Wir halten den Kurs in dieser Schlechtwetterlage, aber wir bleiben sehr vorsichtig. Das ist der Augenblick, in dem wir unsere Anstrengungen verdoppeln müssen.

In der Branche herrscht Trübsinn, ist das gerechtfertigt, oder erleben wir derzeit nur eine Rückkehr zur Normalität, was die Gewinne angeht?

Die Uhrenindustrie ist schon seit einer Weile ein bisschen eingeschlafen, aber die desolate Stimmung ist schon gerechtfertigt, wenn man sich die Zahlen ansieht, die von den verschiedenen Marken herausgegeben werden. Vor uns zeichnet sich eine Phase der Konsolidierung ab, sowohl für die Marken, als auch für die Konzessionäre. Langfristig wird daraus eine gesündere Branche hervorgehen, aber solche Veränderungen werden nicht ganz schmerzfrei vor sich gehen.

Audemars Piguet hat im Januar 2016 in Genf eine neue Royal Oak Kollektion in Gelbgold vorgestellt. Hat das Comeback geklappt?

Sehr gut sogar! Die Wette ist aufgegangen. Die Frauen lieben diese neue Kollektion, und wir haben schon beschlossen, damit weiterzumachen. Unser Gelbgold behält seine noble Aussage und nimmt dabei gleichzeitig eine ganz starke zeitgenössische Richtung an.

2015 hatten wir den Schock mit dem Schweizer Franken, 2016 den Brexit – wird letzterer auch für Wirbel in der Branche sorgen?

Leider habe ich keine Kristallkugel bei mir und kann Ihnen nicht sagen, wie der Brexit ablaufen wird. Sicherlich wird er bestimmte Auswirkungen haben. Aber es ist noch viel zu früh, um zu sagen, welche.

Interview: Elke Reinhold, Editor in Chief Watchlounge

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