Am 29. Oktober fand die Verleihung des diesjährigen Grand Prix d`Horlogerie de Genève (GPHG) statt. Im festlichen Rahmen des Genfer Opernhauses wurde in insgesamt 18 Kategorien der große Preis der Uhrmacherei vergeben. Nachdem die Veranstaltung 2001 Premiere gefeiert hat, stand nun die 15. Ausgabe auf dem Programm. Wir stellen die Gewinner aller Kategorien vor, die am Ende des Abends die begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen durften.

Die höchste Auszeichnung des Abends, sozusagen der Hauptpreis, ist der „Aiguille d´Or“. Damit wurde in diesem Jahr das Greubel Forsey Tourbillon 24 Seconds Vision bedacht. Nachdem die Marke aus La Chaux-de-Fonds bereits 2010 den Goldenen Zeiger in Genf gewinnen konnte, haben sie in diesem Jahr nachgelegt. Die 24 Seconds Vision ist im dünnsten (13,65mm) und zugleich kleinsten (43,5mm) Format erhältlich, das Greubel Forsey anbietet. Insgesamt ist die Serie auf nur 22 Exemplare limitiert, die mit ca. 290.000 Euro den Einstiegspreis der Tourbillon-Schmiede markiert. Neben der extrem kleinen Stückzahl, wird vor allem der sehr hohe Preis dafür sorgen, dass diese Uhr für die meisten Traum statt Realität bleibt. 

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Neben dem Aiguille d´Or wurden von der Jury noch 16 weitere Uhren mit den charakteristischen GPHG-Trophäen ausgezeichnet. In der Kategorie Damenuhr gewann die diamantenbesetzte und auf 200 Exemplare limitierte Hublot Big Band Broderie.

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Auch die nächste Auszeichnung ging an eine Damenuhr und zwar für das Modell mit besonderer mechanischer Raffinesse. Prämiert wurde die Fabergé Lady Compliquée Peacock, deren Zifferblatt, wie der Name bereits nahelegt, von einem kunstvoll herausgearbeiteten Pfau dominiert wird. Der Preis liegt bei fast 100.000 Euro. 

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Der Preis in der Kategorie Herrenuhr ging an die Kari Voutilainen GMR. Die Uhr mit zweiter Zeitzone und Gangreserve kommt in einem 39mm großen Gehäuse, das wahlweise aus Rotgold, Weißgold oder Platin besteht. Insgesamt wird es nur 12 Exemplare geben, die jeweils ca. 100.000 Euro kosten.

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Den Preis der Chronographen-Kategorie sicherte sich Piaget mit dem Altiplano Chrono. Das Steckenpferd von Piaget ist seit jeher die niedrige Bauhöhe ihrer Uhren. Mit dem Altiplano Chrono bringen die Schweizer den aktuell dünnsten Chronographen auf den Markt, der von Hand aufgezogen wird und eine Flyback-Funktion beheimatet. Die Uhr verteilt sich auf 41mm Durchmesser und nur 8,24mm Bauhöhe. Der Altiplano Chrono kostet ca. 26.400 Euro.

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Auch wenn bereits ein Tourbillon ausgezeichnet wurde, wird diese Kategorie beim GPHG separat ausgeschrieben. Gewonnen hat in diesem Jahr Ulysse Nardin mit dem Anchor Tourbillon. Wir sprechen von einer 44mm großen Komplikation, die über ein ungewöhnliche Gangreservenanzeige oberhalb des Tourbillons verfügt und auf nur 36 Exemplare limitiert ist. Für ca. CHF 84.000 sind jeweils 18 Uhren in Rot- und Weißgold erhältlich.

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Den Preis für die Uhr mit Kalenderfunktion hat Hermès mit der Slim d’Hermès perpetual calendar erhalten. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei der Kreation um einen ewigen Kalender. In diesem fall verfügt die Uhr über einen Durchmesser von 39,5mm, der sich in einem Gehäuse aus 18kt. Rotgold verteilt. Der Preis liegt bei ca. 28.500 Euro.

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In der Kategorie der Uhren mit Repetition ging die Auszeichnung an Girard-Perregaux, die für ihre Minutenrepetition geehrt wurden, die zusätzlich über einen Tourbillon mit goldenen Brücken verfügt. Das Gehäuse misst 45mm und das Werk besteht aus 406 Einzelteilen, die in mindestens 200 Uhrmacherstunden zusammengesetzt werden. So viele Megazahlen lassen einen hohen Preis erwarten. Auch hier enttäuscht Girard-Perregaux nicht und schreibt enorme 378.500 Euro an die jeweils 10 Exemplare.

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Ein ganz besonderer Preis für die Uhr, die als mechanische Ausnahmeerscheinung geehrt wird, ging an Jaquet Droz mit der The Charming Bird. Unter einer Glaskuppel bei 6 Uhr wird ein Vogel per Knopfdruck zum singen gebracht und bewegt sich dabei mit erstaunlicher Authentizität. Die Uhr misst 47mm und ist auf 28 Exemplare limitiert. Ihr Preis liegt bei ca. CHF 410.400.

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In der Kategorie „petit aiguille“ – sprich, der kleine Zeiger, wurde die Felix von Habring2 ausgezeichnet. Die Uhr verfügt über eine kleine Sekunde bei neun Uhr und misst 38,5mm. Erhältlich ist die Uhr der österreichischen Marke für ca. 4.450 Euro.

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Den Preis für die beste Sportuhr geht an einen Zeitmesser, der bereits nach seiner Vorstellung auf der Baselworld viel Zuspruch erfahren hat. Gemeint ist die Tudor Pelagos, die als eines von zwei Tudormodellen überhaupt mit Manufakturkaliber überzeugt. Der Taucher wird in einem 42mm großen Edelstahlgehäuse ausgeliefert, ist 500 Meter wasserdicht und kostet aktuell ca. 4.110 Euro.

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In der Kategorie der Schmuckuhren wurde Audemars Piguet mit der Diamond Punk ausgezeichnet. Die Uhr ist mit unglaublichen 7.848 Diamanten besetzt. Angetrieben wird sie von einem Quarzwerk und ihr Preis liegt bei über 700.000 Euro.

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Das Kunsthandwerk wird bei dem GPHG mit einer eigenen Kategorie gewürdigt, die die Blancpain Villeret cadran Shakudō gewonnen hat. Die Uhr im 45mm großen Rotgoldgehäuse fällt sofort durch den Hindu-Gott Ganesha auf, der in der Mitte des Zifferblatts thront. Es handelt sich hierbei um eine Einzelanfertigung die ca. CHF 150.000 kostet.

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Den Uhrenpreis der Innovation erhielt Antoine Preziuso mit dem Tourbillon of Tourbillons. Dieses markante Kunstwerk im 45mm Gehäuse, das wahlweise in Titan, Weißgold oder Stahl gefertigt wird, beheimatet sage und schreibe drei (!) Tourbillons, die sich auf einer Drehscheibe bewegen. Sicher ein Augenschmaus beim bloßen Anschauen. Mit einem Preis von ca. CHF 450.000 wird es für die meisten allerdings beim Schauen bleiben und nicht zum Tragen kommen.

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Für die beste Revival-Uhr wurde die Piaget Extremely Piaget Double Sided Cuff Watch ausgezeichnet. Dieses Schmuckstück ist von den Piaget-Uhren der 70er Jahre inspiriert, die über der Manschette getragen wurden. Für den Antrieb sorgt ein Quarzwerk, denn das Einzelstück funkelt nicht nur am Handgelenk, es zeigt auch die Zeit an. Der Preis liegt bei ca. CHF 250.000.

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Mit dem relevation price wurde die Laurent Ferrier Galet Square wegen ihrer puren Schönheit ausgezeichnet. Das charakteristische Stahlgehäuse verbindet Kissen- und Tonneau-Form zugleich und misst 41mm. Ein tiefblaues Zifferblatt mit vertikalem Schliff sorgt für zusätzliche Eleganz. Zu haben ist die Galet Square für ca. CHF 35.000.

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Mit dem Publikumspreis wurde eine Uhr ausgezeichnet, die hier bereits vorgestellt wurde. Die Antoine Preziuso mit dem Tourbillon of Tourbillons ist die einzige Uhr, die bei der Verleihung in Genf mit zwei Preisen bedacht wurde. Kein Wunder – das System mit den drei Tourbillons, die auf einer sich drehenden Scheibe montiert sind, ist nicht weniger als Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau und ein Augenschmaus zugleich.

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Mit dem Sonderpreis der Jury wurde keine Uhr ausgezeichnet, sondern drei Uhrmacher, die für Vacheron Constantin die Referenz 57260 entwickelt haben. Ihre Namen sind Micke Pintus, Yannick Pintus, Jean-Luc Perrin.

David Schank, editor at watchlounge.com