Breitling Navitimer

Einführung:

Aus dem Namen Navitimer kann man die Wörter „Navigation“ und „Timer“ ableiten. Diese beiden Wörter stehen für die Bestimmung dieser Uhr. Die Uhr verfügt über einen kreisförmigen Rechenschieber „Navigationscomputer“. Die Lünette des Navitimer ist Teil dieses ausgeklügelten Systems. Um eine bessere Handhabung zu gewährleisten, ist die Lünette in zwei Richtungen drehbare. Dies ermöglicht der Uhr jeden Dreisatz „Regeldetri“ zu lösen. Somit kann man sowohl sämtliche flugspezifischen, als auch alltägliche Berechnungen durchführen wie z.B.: restliche Abstände, Kraftstoffverbrauch aber auch Währungsumwandlungen u.s.w.

Geschichte:

Alles begann 1941 mit der Einführung des Chronographen „Breitling Chronomat“ mit integriertem Rechenschieber. Der Chronograph verfügte über das Kaliber Venus 176 mit 14 Steinen. Auf Grund ihrer Funktionen wurde die Uhr zu einem großen Erfolg. Damals war der Rechenschieber das einzige Hilfsmittel mit dem man komplexere Rechenoperationen durchzuführen konnte. Somit kam der „Breitling Chronomat“ vor allem beim Militär, Ingenieren, und Kaufmännern zum Einsatz.

Bild1:

Breitling Chronomat von 1946, Ref. 769
Quelle: http://www.henrys.de

Erste Generation 1954-1960:

Basierend auf dem Erfolg des „Breitling Chronomat“ stellte Breitling 1952 den Chronographen „Breitling Navitimer“ vor. Man geht aber davon aus, dass man sie erst 1954 erwerben konnte. Der „Breitling Navitimer“ wurde speziell für den Einsatz in der Luftfahrt entworfen. In gleichen Jahr wurde der „Breitling Navitimer“ die offizielle Uhr des AOPA (Aircraft Owners & Pilots Association) Fliegerverbandes. Somit wurde das Ziffernblatt mit dem Logo des Verbandes versehen, und nicht mit dem Breitling Logo. Die ersten Modelle waren nicht einmal mit einer Referenznummer versehen. Am Anfang war nur das Breitling Logo „B“, und der „Breitling“ Schriftzug auf dem Deckel eingraviert, später wurde die Uhr dann auch mit der Referenznummer 806 versehen.
Im Jahr 1955 wurde das Valjoux 72 Kaliber durch das Venus 178 Kaliber ersetzt. Das Zifferblatt war schwarz inklusiv der Totalisatoren. Die Lünette bezeichnet man als „beads of rice“ Lünette wegen ihrer Form. Der „Breitling Navitimer“ wurde in dieser Konfiguration bis Anfang der 60er Jahre produziert.

Bild2:

Extrem seltenes 1954 AOPA Navitimer Modell mit Valjoux 72 Kaliber
Quelle: http://www.watchlife.com

Hier eines der letzten Modelle der ersten Generation. Das AOPA Logo wurde durch das Breitling Logo „B“ ,und den Schriftzug „Breitling Genève“ ergänzt. Auch das Design der Lünette wurde umgestaltet.

Bild3:

eines der letzten Breitling Navitimer aus der ersten Generation
Quelle: http://www.watchlife.com

In der Übergangsphase gab es schon Navitimer die teilweise mit Bauteilen der zweiten Generation hergestellt wurden.

Bild4:

Breitling Navitimer aus der Übergangsphase
Quelle: http://www.watchlife.com

Zweite Generation 1960 – 1966:

Nach dem Erfolg der ersten Generation wurde das Design der „Breitling Navitimer“ folgenden Veränderungen unterzogen. Das AOPA Logo wurde durch das Breitling Logo ersetzt, das zwei Flugzeuge in engem Formationsflug zeigt. Die Indizes des Ziffernblatts wurden komplett verändert. Alle Ziffern bis auf die 12 wurden durch Leuchtstriche ersetzt. Auch die arabischen Ziffern der Sekundenskala mussten weichen. Die Totalisatoren wurden weiß gefärbt, und deren Beschriftung und Einteilung neu gestaltet.

Bild5:

Links : eines der letzten Breitling Navitimer Modelle der ersten Generation.

Rechts: Breitling Navitimer Modell der zweiten Generation mit Breitling Logo.

Das Zeigerspiel wurde auch komplett erneuert. Der Stunden- und der Minutenzeiger wurden schmaler, und deren Abschluss wurde pfeilförmig. Auch der Sekundenzeiger bekam eine Pfeilspitze. Die Form der Totalisatorenzeiger wurde verändert. Am Zeigeransatz sind sie schmal und werden nach oben hin breiter, um dann wieder zu einer Spitze zusammen zulaufen. Die Lünette wurde von dem Übergangsmodell übernommen. Diese wurde in den 60er Jahren zwei weitere Male verändert. Da die Uhr weiterhin für die AOPA hergestellt wurde, gab es sie auch noch mit dem AOPA Logo.

Bild6:

Links :Breitling Navitimer Modell aus dem Jahr 1966
Quelle: http://www.watchlife.com

Mitte:AOPA Navitimer Modell aus dem Jahr 1967
Quelle: http://www.antiquewatch-carese.com

Rechts: Breitling Navitimer Modell aus dem Jahr 1968
Quelle: http://www.jackroad.co.jp

Auf dem Bild6 sind die verschiedenen Modifizierungen des Ziffernblatts weiß umrandet. Manchmal kommt es vor, dass Navitimer mit einem leicht anderen Ziffernblatt auftauchen. Dabei könnte es sich um originale Ziffern, renovierte, oder sogar um „Mariage Uhren“ handeln. Die Ziffernblätter die am häufigsten auftauchen sind die drei die oben dargestellt sind.
Es gab mit Sicherheit auch Navitimer mit versilberten Totalisatoren. Über deren Produktionsjahr kann ich euch aber momentan nichts genaueres sagen.

Venus 178 Spezifikationen:

Schaltrad Chronograph mit tragendem Arm.
60sek / 30min / 12st
Durchmesser 31,05 mm
f = 18000 A/h
Gangreserve 44h
17 Juwelen
Incabloc Schlagschutz

Bild7:

Ansicht des Venus 178 Kalibers in einem Breitling Navitimer Model der zweiten Generation

Dritte Generation:

Ende der 60er wurde der „Breitling Navitimer“ ein weiteres Mal leicht verändert, indem man die Totalisatoren vergrößerte. Bei einigen dieser Modelle wurde auch ein Valjoux 7736 Werk verbaut, anstatt des Venus 178 Werks. Ein Grund dafür könnte die zu dem Zeitpunkt hohe Anzahl an produzierten „Breitling Navitimer“ gewesen sein. Dieses Modell wurde mit der Referenznummer 806-36 versehen. Die Modelle mit dem Venus Werk trugen weiterhin die Referenznummer 806. Die dritte Generation war die auch die letzte Generation der „Breitling Navitimer 806“. Er wurde noch bis in die frühen siebziger Jahre hergestellt.

Bild8:

Breitling Navitimer Model der dritten Generation aus dem Jahr 1965 mit Venus 178 Kaliber
Quelle: Watchlounge Forumsmitglied (Watoo)

Auf dem Bild8 erkennt man einen Navitimer der Breitling für die irakische Luftwaffe hergestellt hat. Das ist am Logo über dem "Breitling" Schriftzug auf dem Ziffernblatt zu erkennen. Diese Flügel ist das Logo der irakischen Luftwaffe. Der Deckel der Uhr war auch mit einem großen Logo versehen. Über die genauen Produktionsjahre ist nicht bekannt.

Bild8:

Breitling Navitimer der irakischen Luftwaffe

Die Geschichte ist noch nicht fertig. Wollte euch diesen Teil aber schon mal zeigen. Wenn ihr Fehler entdeckt, oder im Besitz besserer Bilder seit dann schickt mir bitte eine PN.