ROYAL OAK - Wann spricht man von JUMBO?

  • Guten Tag, AP-Freunde und AP-Kenner


    Ich möchte mir eine AP ROYAL OAK OHNE Sekundenzeiger kaufen. Und zwar soll es ein Klassiker (sprich: "JUMBO" und NICHT aus dem aktuellen Programm) sein. :grb: Zunehmend verliere ich die Übersicht mit den Referenzen. :lupe: Mir gefällt die Referenz 5402 Stahl (eventuell Stahl/Gold). Ist diese Referenz ein "JUMBO"-Modell? Oder braucht es eine fünfstellige Referenz? Was sind die (abmessungs-)technischen Voraussetzungen für die "JUMBO"? Wie gesagt, sie soll keinen Sekundenzeiger haben. :gut: Für eure Hilfe danke ich schon mal.


    :wink: Rolexios

  • Die Ref der Jumbo ist glaube ich 15202 und hat 39mm DM.


    Die neuere 15300 (mit Sekunde) hat auch 39mm, ist aber keine Jumbo, sondern die Nachfolgerin der kleineren RO mit Sekunde (Ref weiss ich nicht).


    Ich denke Hiob ist hier der Experte.

  • :hut:
    Ich berücksichtige jetzt mal ausschließlich die Stahlmodelle:


    Am Anfang war......(en) ;) :
    5402... und 25402..., die sogenannten Ursprungsmodelle, im Netz als A-D Serie bezeichnet, ohne Glasboden,schmale Zeiger, Zifferblatt nur anthrazit, Nagelmuster, mit schmalen Indexen, A-C: Logo auf der Taille, D: Logo bei der 12.
    Da es bei AP eine Umstellung der Ref.-Nummern gab, sind die beiden Referenzen identisch, auf neueren Stammbuchauszügen wird deshalb immer die 25402...ausgewiesen.
    (Vielleicht am Rande interessant, daß es bei diesen Modellen Werke mit Gyromax-Unruh und solche mit Ringunruh und Rückerzeiger gab.)


    A-C:



    (Hier sind noch die bei einer Grundüberholung montierten Zeiger des aktuellen Modells drauf, die schmalen gibt es nicht mehr)



    Jetzt ist's wieder richtig ;)


    D:



    Zum 20-jährigen Jubiläum lancierte AP die 14802...,die Jubilee mit Glasboden, Rotor im Design der Lünette, Zifferblätter in der Optik der vorangegangenen 25402 D-Serie, anthrazit oder lachsfarben, Nagelmuster, Indexe schmal, breitere Zeiger; alle in der D-Serie:




    Dann lief die Produktion der aktuellen Modelle 15202... an (Glasboden, skelettierter Rotor, breite, kürzere Indexe, gerahmtes Datumsfenster, Zifferblätter anthrazit, blau oder silber, Waffelmuster, breite Zeiger):





    Ende der 90er gab es zwischenrein, grad passend zum 25-jährigen Jubelfest, nach Angabe von Herrn Wehrle (AP-Museum) noch 287 Stück der 15002..., das sind die sogenannten "legendären letzten D-Serien".
    Die Modelle hatten Gehäuse ohne Glasboden, waren aber im Gegensatz zu den alten Modellen so gearbeitet, daß man das Werk ohne Ziehen der Aufzugswelle entnehmen kann.
    Die Zifferblätter waren anthrazit (so wie bei der 25402 D-Serie) oder reinweiß mit Nagelmuster, hatten schmale Indexe und kein gerahmtes Datumsfenster, die Zeiger präsentieren sich im Gegensatz zur Ursprungsausführung jedoch so breit wie beim Glasbodenmodell:





    Damit sollten wir sie alle erwischt haben ;)



    Und zwar soll es ein Klassiker (sprich: "JUMBO" und NICHT aus dem aktuellen Programm) sein. :grb:


    Das Zweizeiger-Modell 15202... wird nach wie vor in Stahl, Gelbgold oder auch Rotgold produziert.
    Zur Stahl-Gold-Variante würde ich nicht unbedingt raten, da hier die goldenen Verbindungselemente des Bandes die Schwachstelle sind...und eine Jumbo in Stahl-Gold beschissen aussieht :flag:
    Wenn's dort erst mal klappert, wird es bei einer Grundüberholung richtig teuer.
    Gruß :wink:


    Hiob


    PS:
    Auch der Inhalt der Bundeslade ist nicht immer heilig ;) .
    Die genannte Referenz 14202.. hat es laut Herrn Wehrli bei AP nie gegeben. Nun könnte man vermuten, es wäre 4202..., aber dort handelte es sich um eine kissenförmige Handaufzugsuhr.

  • Na wieder einmal was gelernt!
    Herzlichen Dank! :verneig:


    Offensichtlich sind ja die "Jumbo" Moedelle die einzigen, die halbwegs eine NAchfrage und damit eine entsprechende Preisstabilität haben....


    Wenn man so herumsurft, dann werden einem die 35mm und 36mm Modelle ( Ref.14790??) ja regelrecht nachgeschmissen....


    die liegen Jahrelang schon um 3500 - 3700 (Ausrufepreis) in den Schufenstern herum....sind die Dinger wirkjlich so untragbar? oder kauft man sich da ein "auf ewig dein" Stück?



  • Also ich habe seit vielen Jahren eine 14790ST, also in Stahl und mit weißem Ziffernblatt. Ich finde sie auch wunderschön, sie hat ebenfalls ein sehr gutes und auch flaches Werk (veredeltes JLC 889/2) und bin sehr glücklich damit. Wenn man eine solche Uhr für rund EUR 3.500 bis 4.000 in sehr gutem Zustand kauft, wird man keinen Wertverlust mehr haben.



    Aber: Auch ich schleiche immer wieder um die 15202 oder die älteren Referenzen herum und würde mir gerne eine kaufen. Diese Uhr sieht einfach noch mal eleganter aus und ist die wahre RO (meiner Meinung nach). Ich habe einfach nur Bedenken, dass diese Uhr nicht so alltagstauglich ist, wie meine jetzige RO, wenn ich an das fliegend gelagerte Federhaus und das nochmal flachere Werk denke...


    Beste Grüße



    Heiko

  • Ich habe 2 Fragen, die ich bis jetzt nicht beantworten konnte:


    1. Wieso wird das 2121 auf der HP als "Manufacture" bezeichnet, wenn es doch eigentlich von JLC stammt?


    2. Wie bekommen die hin, dass die Schraubenschlitze alle genau tangential sind?


    LG :)

  • Ich kann nur deine 2te Frage beantworten, wenn du die Lösung in 4 Jahren nicht finden konntest, will ich mal behilflich sein ;)


    Die eckigen "Schrauben" die man oben auf der Lünette sieht, sind in Wirklichkeit Hülsen mit Gewinde. Die "echten" Schrauben befinden sich auf der Unterseite.

    • Offizieller Beitrag

    ... und zur ersten Frage: Aufgrund der Quarz-Krise stand JLC am Ende der 70er Jahre mit dem Rücken zur Wand, da der Eigentümerfamilie die Finanzmittel ausgingen. Deshalb wurden 1978 rund 55% am Unternehmen an VDO verkauft, die vorher schon IWC zu 100% übernommen hatten. Im Laufe der Jahre kam es zu weiteren Verschiebungen, VDO kaufte die restlichen Anteile, hatte aber auch 40% an AP weitergereicht - die sich damit den Zugriff auf ihren Hauptlieferanten für Werke sichern wollten.


    Als im Zuge der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone zur Refanzierung sowohl VDO als auch die Uhrentöchter verkauft wurden, gingen die 100% von IWC und 60% von JLC an Richemont. Die wollten aber die volle Kontrolle und haben deshalb auch den JLC-Anteil von AP gekauft - für horrendes Geld (davon lebt AP heute noch und hat einen kleinen Teil u.a. in den Kauf von Renaud & Papi investiert). Und noch besser: Als Teil des Deals hat sich AP die Rechte an der in den Royal Oak verwendeten 2121 gesichert - vergleichbar mit dem Verkauf des Kal. 137 von Ebel an UN.


    Deshalb ist es nun "ihr" Werk. Wobei man fairerweise sagen muss, dass die AP Version ohnehin optisch nur noch wenig mit dem ursprünglichen JLC Cal. 920 zu tun hat.


    Gruß,
    Christian

  • Ich kann nur deine 2te Frage beantworten, wenn du die Lösung in 4 Jahren nicht finden konntest, will ich mal behilflich sein ;)


    Die eckigen "Schrauben" die man oben auf der Lünette sieht, sind in Wirklichkeit Hülsen mit Gewinde. Die "echten" Schrauben befinden sich auf der Unterseite.


    Umgekehrt wird dann ein Schuh draus! ;)


    Und auch DAS variiert von Modell zu Modell... bei den Chronos (nicht der Offshore) sind die Schrauben in der


    Lünette keine Schrauben sondern vernietete Blenden. Bei dieser Variante sind Gewinde in der Lünette die dann von


    unten, durch das Gehäuse, verschraubt wird.


    Hier meine JUMBO 5402ST aus 76 :lupe:



    :hut:

  • Ahja, danke für die Erklärungen. Aber so recht kann ich mir nicht wirklich etwas unter einer vernieteten Blende vorstellen.
    Übrigens, Hammergerät, Steffen. Die sieht ja aus wie neu. Ich finde bei der RO prima, dass sie sich so wenig verändert hat über die Dekaden.


    LG

  • [quote='u2112',index.php?page=Thread&postID=2865593#post2865593 Als Teil des Deals hat sich AP die Rechte an der in den Royal Oak verwendeten 2121 gesichert - vergleichbar mit dem Verkauf des Kal. 137 von Ebel an UN. [/quote]


    Und nicht nur das, AP hat damals auch alle Werkzeuge für das Werk von JLC übernommen.